Ortszentrum Aldrans
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Svickova
Verkehr

Zahl der Fahrten durch Aldrans halbieren

Bis zu 15.000 Autos fahren jeden Tag durch das Dorfzentrum von Aldrans (Bezirk Innsbruck-Land). Eine Umfahrungsstraße würde den Dorfkern deutlich entlasten, das zeigt eine Verkehrsanalyse, die am Donnerstag bei einem Informationsabend präsentiert wurde.

Vor fünf Jahren beauftragte die Gemeinde zusammen mit dem Land eine Grundlagenerhebung zur Verkehrssituation. Wie diese nun vorliegende Verkehrsanalyse zeigt, leben die meisten der 15.000 Autofahrer, die Tag für Tag durch Aldrans fahren, in den umliegenden Gemeinden.

Ähnlich wie im Tirolschnitt ist auch im südöstlichen Mittelgebirge für die Mehrheit der Bewohner das Auto das Verkehrsmittel der Wahl. 60 Prozent der Einwohner von Aldrans, Lans und Sistrans fahren mit dem Auto, zehn Prozent setzen auf Öffis und sechs Prozent auf das Rad.

Ortszentrum Aldrans
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Das Aldranser Ortszentrum – ausnahmsweise ohne Autos

Ortszentrum soll durch Umfahrung entlastet werden

„Weniger Verkehr im Dorf heißt mehr Sicherheit und mehr Aufenthaltsqualität. Die durchgeführten Untersuchungen zeigen uns den Weg zur Entlastung des Ortszentrums auf“, fasste Bürgermeister Johannes Strobl die Ergebnisse zusammen. Eine spürbare Entlastung für den Dorfkern sei nur erreichbar, wenn ein erheblicher Teil des Durchzugsverkehrs aus dem Zentrum gebracht wird.

Eine Lösungsvariante ist eine Umfahrung, die von der Aldranserstraße L32 beim Ortseingang Aldrans abzweigt und im Bereich Feuerwehrzentrum in die Ellbögenerstraße L38 einmündet. Von dort führt die Umfahrung weiter bis in den Bereich des Sägewerks Dollinger auf die Aldranserstraße. Man habe auch andere Entlastungsvarianten untersucht, doch diese wären nicht nur weniger wirksam, sondern würden zudem mehr Fläche in Anspruch nehmen.

Mögliche Umfahrungsstraße von Aldrans
Land Tirol
Grün eingezeichnet ist der derzeitige Verlauf der Aldranserstraße, rot eingezeichnet ist die mögliche Umfahrungsstraße

Umsteigen auf Öffis soll attraktiver werden

Wenig Freude mit einer Umfahrungsstraße haben naturgemäß künftige Anrainer und auch Grundbesitzer. Es sei aber auch noch nichts entschieden, so der Aldranser Bürgermeister Johannes Strobl. Der Gemeinderat werde sich jetzt auf Grundlage der detaillierten Verkehrsanalyse mit den vorliegenden Lösungsvorschlägen beschäftigen und über die weitere Vorgangsweise entscheiden.

Die Gemeinden in der Region wollen den Umstieg vom Privatautos auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen. Zwei Drittel der Aldranser wohnen in weniger als 300 Meter Entfernung von einer Bushaltestelle, das stelle eine sehr gute Voraussetzung für die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs dar, so Strobl. Ein Vergleich mit dem westlichen Mittelgebirge zeige, dass eine Taktverdichtung eine zusätzliche deutliche Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs erhoffen lasse.