Alexander Schallenberg gratuliert Thomas Larcher
APA/Hans Punz
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Kultur

Große Auszeichnung für Komponist Larcher

Der Innsbrucker Komponist Thomas Larcher ist Donnerstagabend im Bundeskanzleramt mit dem Großen Österreichischen Staatspreis geehrt worden. Kulturminister Alexander Schallenberg nannte Larcher einen der bedeutendsten österreichischen Künstler.

„Seine Musik bewegt sich auf gefährlichen Routen, er hat seine eigene Handschrift entwickelt und lässt sich keinen gängigen Trends unterordnen“, sagte Kunstsenatspräsident Josef Winkler. Er erinnerte daran, dass der mit 30.000 Euro dotierte Staatspreis die höchste Kulturauszeichnung der Republik sei. Doch es geht noch höher: „Peter Handke hat (1987, Anm.) den Großen Österreichischen Staatspreis auch bekommen, und jetzt haben wir – wenn ich das so sagen darf – einen Nobelpreisträger.“

„Einer der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit“

Die Laudatio bei der Feier, an der auch der LH Günther Platter (ÖVP) teilnahm, hielt der niederländische Musikwissenschaftler Kees Vlaardingerbroek. „Larchers Musik umfasst den ganzen Kosmos der menschlichen Gefühle. Völlig einzigartig ist er jedoch bei den Tönen, die er für Einsamkeit findet.“

Die Beweisführung fand durch das Minetti Quartett statt, das Larchers „Madhares für Streichquartett“ aus 2006/7 spielte. „Larcher ist einer der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit“, versicherte der Laudator, der sich auch über die sichtbare Anerkennung Österreichs für dieses einzigartige Werk freute. In diesem Falle gelte das alte Diktum nicht, wonach der Prophet im eigenen Land nichts wert sei.

Günther Platter gratuliert Thomas Larcher
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LH Günther Platter gratulierte Thomas Larcher

In Wien Klavier und Komposition studiert

Geboren wurde Thomas Larcher am 16. September 1963 in Innsbruck. Er studierte in Wien Komposition und Klavier und machte sich zu Beginn seiner Laufbahn als Interpret zeitgenössischer Werke einen Namen. Erste eigene Kompositionen folgten ab Ende der 1980er mit Werken wie „Naunz“ für Klavier.

Auch dem großen Format hat sich Larcher immer wieder gewidmet – 2011 wurde etwa das große Orchesterwerk „Red and Green“ vom San Francisco Symphony Orchestra uraufgeführt. Seine erste Oper „Das Jagdgewehr“ kam im Vorjahr als Auftragsarbeit der Bregenzer Festspiele zur Uraufführung.

Thomas Larcher
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Thomas Larcher

Larcher bereits mehrfach ausgezeichnet

Seine Vielseitigkeit stellt Larcher auch als Programmmacher immer wieder unter Beweis. So gründete er 1994 das Festival „Klangspuren“ in Schwaz, das er bis 2003 leitete. Im Jahr darauf folgte das Kammermusikfestival „Musik im Riesen“, das seitdem jährlich in Wattens stattfindet und unter seiner Leitung jeweils „einen kleinen Ausschnitt meiner musikalischen Welt“ zeigt.

Vielfach wurde Larcher bereits prämiert. Zuletzt erhielt er etwa den mit 75.000 Euro dotierten „Prix de Composition Musicale“ in Monaco für seine 2016 geschriebene Symphonie Nr. 2 „Kenotaph“ und den mit 10.000 Euro dotierten Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien.