Bluttat in Einfamilienhaus in Kitzbühel
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Chronik

Obduktion: Schüsse aus sehr kurzer Distanz

Der mutmaßliche Fünffachmord in Kitzbühel dürfte für die Opfer sehr überraschend passiert sein. Nach der Obduktion teilte die Polizei am Dienstag mit, dass die Schüsse aus sehr kurzer Distanz abgegeben wurden. Wie oft der Täter schoss, wird aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgegeben.

Die Tatortarbeit werde am Dienstag weitergeführt, sagte Walter Pupp, Leiter des Landeskriminalamts. „Wir werden natürlich nicht die genaue Detailsituation am Tatort kommunizieren“, sagte Pupp. Es sehe aber nicht so aus, als hätte es einen großen Kampf gegeben. Der Tathergang dürfte für die Getöteten sehr überraschend gewesen sein. Pupp sprach von einem kurzen, dynamischen Ablauf. Zu heftiger Gegenwehr sei es augenscheinlich nicht gekommen. Das Messer und der Baseballschläger, die der 25-jährige Beschuldigte bei sich hatte, wurden bei der Tat hingegen nicht verwendet, hieß es.

Bruder des Täters droht Verfahren

Bereits am Sonntag konnte eine Faustfeuerwaffe vom Kaliber 9 Millimeter, die der Mann bei sich hatte, als Tatwaffe identifiziert werden. Der Bruder des Täters, dem die Waffe gehört, konnte noch nicht erreicht werden. Er befindet sich laut Pupp in Fernost. Weil der Täter Zugang zur Waffe seines Bruders hatte, sei davon auszugehen, dass die Pistole nicht rechtskonform verwahrt wurde. „Die Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel wird diesbezüglich, davon gehe ich aus, ein Verfahren einleiten“, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes.

Kerzen und Blumen beim Tatort
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Als Tatwaffe konnte schon am Wochenende die Pistole des Bruders des 25-jährigen Täters identifiziert werden

Der Täter selbst besaß keine Waffenbesitzkarte. „Das ist ein weiterer Tatbestand, der natürlich subsumiert wird, mit den anderen Delikten, die er begangen hat“, so Pupp.