Umwelt

20.000 bei Demo für Klimaschutz

So wie in allen großen Städten in Österreich zogen Freitagmittag auch in Innsbruck tausende überwiegend junge Menschen bei der Fridays For Future Demonstration durch die Innenstadt. Sie protestierten gegen den Stillstand beim Klimaschutz und forderten von der Politik entschiedenes Handeln.

Symbolträchtig um fünf vor zwölf setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Vom Landhausplatz ging es über die Maria-Theresien-Straße, Anichstraße und Bürgerstraße zum Innrain und dann zum Landhausplatz zurück.

Rund 20.000 Menschen auf den Beinen

Nach Angaben der Innsbrucker Polizei seien 16.000 bis 18.000 Teilnehmer beim Demonstrationszug dabei gewesen. Rechne man die Zuschauer mit ein, seien es rund 20.000 gewesen. Eine der Organisatorinnen der Demonstration, Anna Lena Habsburg sagte im ORF Tirol Interview: „Wir sind selbst sprachlos, es ist so unglaublich viel los und in Bewegung hier. Es ist ein tolles Gefühl!“ Schon im März und im Mai hatte es Fridays For Future Demos gegeben, aber der heutige Tag habe alle Erwartungen übertroffen.

Klima-Demonstration in Osttirol
ORF/Robert Hippacher
Auch in Osttirol gingen Hunderte als Zeichen des Protests auf die Straße

OK von der Schulbehörde

Erstmals gab es heute auch ein grundlegendes Ok der Bildungsdirektion für die Teilnahme an der Kundgebung, wenn Lehrer und Schüler im Rahmen des Unterrichts mitmachten. Auch Tiroler Politiker, Wissenschaftler und Top-Sportler befürworteten das Engagement der Jugendlichen.

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Innsbrucker Landeshausplatz bei der Demo Fridays For Future
ORF
Landhausplatz bei der Demo Fridays for Future in Innsbruck
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Junge Demonstranten mit Plakaten, dabei auch der Innsbrucker Bischof Glettler
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Demo Fridays For Future
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Demo Fridays For Future
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KLIMA DEMONSTRATION: AKTION „EARTH STRIKE“
APA/BRIGITTE FORSTER
Innsbrucker Landeshausplatz bei der Demo Fridays For Future
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Demo Fridays For Future
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Demo Fridays For Future
ORF
Demo Fridays For Future
ORF

Schüler aus allen Landesteilen mit dabei

Die großteils jungen Demonstranten wollen einen Wandel in der Politik erreichen. „Wir möchten zeigen, dass die derzeitige Umwelt- und Klimaschutzpolitik unsere Zukunft gefährdet. Wir müssen sie selbst in die Hand nehmen,“ sagte Anna Lena Habsburg.
Am Freitag waren zahlreiche Schulklassen aus ganz Tirol dabei. Sie trugen Transparente durch die Straßen von Innsbruck. „Denkt an Eure Kinder,“ war auf ihnen geschrieben oder „Billigflüge sind eine Lüge“ oder auch „Schnee in den Alpen statt Schnee auf Ibiza“.

Gefragt nach den Zielen ihres Marsches antworteten Schülerinnen und Schüler aus ganz Tirol so: „Wir möchten, dass die Politik endlich aufmerksam wird. Das ist uns teilweise bereits gelungen. Aber die Höheren, die etwas bewegen könnten, sind noch dagegen und deshalb werden wir weiter demonstrieren.“ „Wenn die Politik nichts unternimmt, hat auch jeder Einzelne wenig Möglichkeiten, etwas zu verändern. Wenn wir alle kleine Schritte machen, könnten wir es erreichen, dass wir weniger klimaschädigend leben.“

Auch Politik und Kirche marschierten mit

Nicht nur Jugendliche waren bei der Demo, auch die Spitze der Landesregierung nahm teil. Also eigentlich jene, gegen deren Politik sich die jungen Menschen mit ihrem Protest richten. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Die Grünen) mischten sich unters junge Volk. „Wir sollten die Jugendlichen bei ihren Anliegen vor allem im Klima- und Umweltschutz unterstützen und das werden wir in Tirol auch tun,“ sagte Günther Platter. Er zog einen Vergleich mit dem Fall der Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland vor 30 Jahren. „Auch damals gingen die Menschen auf die Straße und haben das Unmögliche möglich gemacht.“

Auch der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler demonstrierte mit. „Die jungen Menschen haben jetzt eine Dynamik für das Leben und den Schutz der Schöpfung ausgelöst. Da wollte ich einfach dabei sein,“ erklärte er.