Derzeit sind 312.000 Personen in Tirol in einem Arbeitsverhältnis oder sind beim AMS als arbeitssuchend gemeldet. Dieses Angebotspotenzial an Arbeitskräften werde sich bis zum Jahr 2030 vor allem wegen der demografischen Entwicklung um 7,4 Prozent auf 289.000 Personen verringern, so Arbeits- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) anlässlich der Veröffentlichung des Fachkräftemonitors.
Weniger Junge – mehr Pensionisten
Schon jetzt fehlen in Tirol 11.000 Fachkräfte. Diese Situation werde sich in den kommenden zehn Jahren verschärfen, wenn man nicht gegensteuert, sagte der Geschäftsführer des AMS Tirol, Anton Kern: „Ganz unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen kommen in den nächsten zehn Jahren weniger Junge nach und die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Pension. Deswegen wird die Lücke in den nächsten Jahren immer größer.“
Der Fachkräftemonitor zeige, dass Fachkräfte sowohl im handwerklichen Bereich als auch in Bereichen, in denen ein Hochschulstudium vonnöten ist, fehlen werden, so Kern. Das AMS werde sich auf jene konzentrieren, die einen Beruf im zweiten Bildungsweg dazu- oder nachlernen möchten. Derzeit würden das bereits 800 Personen pro Jahr tun. Das Durchschnittsalter der Erwerbstätigen beträgt derzeit 39,5 Jahre. In zehn Jahren wird das Durchschnittsalter bereits 44,5 Jahre betragen.
Der Fachkräftemonitor
Der Fachkräftemonitor Tirol ist ein Instrument, um regionale Fachkräfteengpässe und –entwicklungen zu erkennen und Entscheidungen rechtzeitig darauf ausrichten zu können. Die Prognosen basieren auf einem wissenschaftlich fundierten Modell und werden jährlich aktualisiert. In das Prognosemodell fließen auch die Ergebnisse der Konjunkturbefragung der Wirtschaftskammer ein und spiegeln damit die Einschätzungen der Unternehmer vor Ort wider, so das Land in einer Aussendung.