Momo  Welsch, Clemens Brandstetter  und Ivo Hajnal
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Politik

Die Kleinparteien: KPÖ, Wandel und GILT

Drei kleine Parteien treten in Tirol bei der Nationalratswahl an. Trotz der aktuellen Umfragewerte hoffen sie darauf, in den Nationalrat einzuziehen. KPÖ, Wandel und GILT wollen mit außergewöhnlichen Ideen bei den Wählern punkten.

Die Liste GILT tritt nur in Tirol und Vorarlberg zur Wahl an. Sie will einen Systemwechsel erzielen und „weg von der herkömmlichen Parteienlandschaft“. Die Bürger sollen in Bürgerparlamenten bestimmen dürfen, erklärte die Tiroler Spitzenkandidatin Momo Welsch. Dafür sollen die Bürger ausgelost werden und einen repräsentativen Schnitt der Bevölkerung darstellen.

GILT-Spitzenkandidatin Momo Welsch

Die Ausgelosten sollen dann sechs Wochen zusammensitzen und über aktuelle politische Themen diskutieren. Dafür sollen sie auch entschädigt werden, so die Idee von GILT. Ein Ziel für die Wahl gebe es nicht, die Liste freue sich aber über jede Stimme, so die Politik- und Theologiestudentin Welsch.

Wandel: Beschränkungen bei Immobilien

Clemens Brandstetter von der Partei Wandel ist beim Wahlziel konkreter. Der studierte Politikwissenschaftler glaubt an Überraschungen. Das Ziel sei der Einzug ins Parlament. Auch wenn Wandel die vier Prozenthürde nicht schaffe, seien Stimmen für die Partei trotzdem nicht verloren, glaubt Brandstetter. Ab einem Prozent gebe es in Österreich eine einmalige Förderung, die es der Liste ermöglich, auch außerhalb des Parlaments „mutige Ideen“ in die Debatte einzubringen.

Clemens Brandstetter von der Partei Wandel

Ideen hat Brandstetter etwa zum leistbaren Wohnen. Er will eine Beschränkung für Wohnimmobilien. Niemand solle mehr als zehn Wohnimmobilien besitzen dürfen, damit Eigentum breit gestreut sei und damit leistbar für alle.

KPÖ will Mietzinsobergrenze

An das teure Wohnen in Tirol richtet sich auch die KPÖ mit ihrem Bundesspitzenkandidaten Ivo Hajnal, der Professor für Sprachwissenschaft an der Uni Innsbruck ist. Er will eine Mietzinsobergrenze. Zugleich will Hajnal weg von der Maklergebühren. In Tirol und Innsbruck sei man stark betroffen von der BUWOG-Privatisierung gewesen, diese Bauträger will die KPÖ zurückholen.

KPÖ-Bundesspitzenkandidaten Ivo Hajnal

Trotz wenig optimistischer Umfragewerte gibt Hajnal die Wahl nicht auf. Jede Stimme für eine andere Partei könne in die Regierung Kurz einzahlen. Wer das Kreuz bei der KPÖ mache, setze ein Kreuz für eine andere Politik, gleichgültig ob die KPÖ die vier-Prozent-Hürde schaffe, gab sich Hajnal kämpferisch und optisimtisch.

Die aktuellen Umfragewerte geben den drei kleinen Parteien allerdings wenig Hoffnung für den Einzug in das Parlament.