Wirtschaft

Stadtwärme mietet Areal für Schadholz

Der Schaden durch den Windwurf im November in Osttirol ist deutlich größer als zunächst angenommen. Einen großen Teil der insgesamt 600.000 Festmeter Schadholz kaufte die Lienzer Stadtwärme, die für das Lagern der Baumstämme ein Grundstück anmieten musste.

Nach dem Sturm ging man Anfang November von 400.000 Festmeter Schadholz aus, derzeit schätzt man den Schaden auf 600.000 Festmeter. Als Abnehmer für die Unmengen an Holz sprang die Lienzer Stadtwärme ein. 34.000 Festmeter Holz wurden seit November letzten Jahres angekauft, um den vom Windwurf betroffenen Bauern zu helfen.

Man sei bemüht gewesen, einen fairen Preis zwischen 35 und 40 Euro pro Festmeter zu zahlen, sagte Stadtwärme-Geschäftsführer Hermann Unsinn. Bis zu elf Meter hoch türmen sich zurzeit die Holzstapel bei der Stadtwärme Lienz. Ein 8.000 Quadratmeter großes Grundstück musste angemietet werden, um das Holz zu lagern.

Schadholz nach Sturm in Osttirol
ORF
Der Sturm zerstörte rund 600.000 Festmeter Holz

Vorwurf von versteckter Subvention zurückgewiesen

Den Deal mit der zur TIWAG gehören Stadtwärme Lienz fädelte der Osttiroler Bauernvertreter Hermann Kuenz ein. Die Kritik, dass es sich um eine versteckte Subvention der Bauern handle, lässt er nicht gelten. Die betroffenen Waldbesitzer hätten einen großen finanziellen Schaden. Es sei auch viel junges Holz geschädigt, einige Betriebe hätten sogar den ganzen Wald verloren. Hier von versteckter Subvention zu sprechen, halte er für falsch, so Kuenz.

Rund die Hälfte des Schadholzes ist bis jetzt in Osttirol aufgearbeitet. Am Mittwoch sagte die EU eine Finanzhilfe von acht Millionen Euro für Österreich zu. Damit kann angesichts der gesamten Schadenssumme von 30 Millionen Euro nur ein kleiner Teil abgegolten werden.