Steinblöcke am Ufer des Inn
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Umwelt

Der Inn soll wieder gesund werden

Am Dienstag ist in Rosenheim der Startschuss für ein drei Länder umfassendes Projekt gefallen. Der Inn, der laut WWF über weite Teile in einem schlechten ökologischen Zustand ist, soll renaturiert und wiederbelebt werden.

Bis 2022 soll im Rahmen von „INNsieme“ ein grenzüberschreitender Aktionsplan für den Habitat- und Artenschutz des Inns hervorgehen, damit der Dreiländerfluss bis zum Jahr 2030 wieder seine Funktion als Lebensader für Pflanzen, Tiere und Menschen voll entfalten kann, heißt es in einer Aussendung der Umweltschutzorganisation WWF.

Projektpartner aus Tirol, Bayern und Oberösterreich

Dafür haben sich das Land Tirol, die Universität Innsbruck, der Verbund Innkraftwerke GmbH, die Innwerk AG und die Österreichisch-Bayerischen Kraftwerke AG mit dem WWF Österreich zusammengeschlossen, um in Umsetzung der Europäischen Strategie für den Alpenraum (EUSALP) gemeinsam Lösungen für einen nachhaltigen Schutz des Inns zu erarbeiten, die auch durch die Schweiz und den Tiroler Fischereiverband unterstützt werden.

Bild v.l.n.r. Anna Schöpfer – Universität Innsbruck Zacharias Schäle – Tiroler Fischeteiverband Andrea Johanides – GF WWF Österreich Rüdiger Detsch – Ministerialdirektor, Umweltministerium Bayern Stephanie Jicha – Vizepräsidentin Tiroler Landtag Karl Heinz Gruber – GF Verbund Hydro Power Alexander Schuster – Land OÖ Abt Naturschutz
WWF
v.l.n.r. Anna Schöpfer – Universität Innsbruck, Zacharias Schäle – Tiroler Fischereiverband, Andrea Johanides – GF WWF Österreich, Rüdiger Detsch – Ministerialdirektor Umweltministerium Bayern, Stephanie Jicha – Vizepräsidentin Tiroler Landtag, Karl Heinz Gruber – GF Verbund Hydro Power, Alexander Schuster – Land OÖ Abt. Naturschutz

Fische ansiedeln und Platz für Brutplätze

In der ersten Phase soll ein gemeinsamer Aktionsplan für Schutzmaßnahmen am Inn von der Quelle bis zur Mündung erarbeitet werden. Anschließend soll der Plan zur Umsetzung gelangen. Ziel ist die biologische Vielfalt am Inn, um seltenen Tier- und Pflanzenarten wieder einen Lebensraum zu geben. Dazu zählen Renaturierungen von Seitenbachmündungen, um Flussfische wieder anzusiedeln, die Schaffung sicherer Brutplätze auf Schotterbänken, sowie die Wiederansiedelung von heimischen Arten, um Auwälder naturnaher zu gestalten. Außerdem sollen lokales Wissen und die Akzeptanz in der Bevölkerung gestärkt werden.

Am Ufer des Inn
Hermann Hammer
Schotterbänke sollen neuen Lebensraum bieten

Der Inn zählt laut WWF zu den längsten und mächtigsten Alpenflüssen, der allerdings durch vielfältige Raum- und Nutzungsinteressen kanalisiert, eingezwängt und gestaut wurde. Dadurch sind heute nur noch vereinzelte Flussstrecken ökologisch intakt oder naturnah. Ein zentrales Merkmal des Inns ist sein grenzüberschreitender Charakter, der als Dreiländerfluss eine natürliche Verbindung zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz bildet.