Schülerinnen mit Stier in Ginzling
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Chronik

Stierkalb zieht mit Schülern nach Hamburg

Ein Zillertaler Stierkalb zieht nach Hamburg, wo es an einem Bauernhof neben einer Schule leben wird. Eine Gymnasiumsklasse hatte die Geburt des Stieres im Juni im Zillertal miterlebt und wollte das Tier daraufhin mit nach Hause nehmen. Die Übersiedelung von „Goofy“ ist jetzt ein Schulprojekt.

Walter Kreidl, Pächter der Breitlahneralm in Ginzling, wo der Stier auf die Welt kam, ist beeindruckt, wie die Hamburger Schülerinnen und Schüler auf die Geburt des Stieres reagierten. „Unvorstellbar! Bei uns ist das ja alltäglich, dass ein Kalb auf die Welt kommt, aber für die ist das eine Sensation und man kann sich ja gar nicht vorstellen, was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht.“

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Seit seiner Geburt fühlen sich die Gymnasiastinnen mit dem Stier verbunden.

Als Walter den Kindern erklärte, dass Stierkälber nach ein paar Wochen in einen Mastbetrieb kommen, wuchs die Idee in den jungen Köpfen: Das Stierkalb sollte mit nach Hamburg. Eingestellt werden sollte es im Stall von Eckbert Läufert, der neben der Schule an der Elbe steht. Nach anfänglichem Zögern stimmte der Hamburger Bauer zu.

Anschauungsbeispiel für Tierhaltung

Am Beispiel von „Goofy“ sollen Themen wie Tierhaltung oder Tier-Ethik anschaulich vermittelt werden. Die Schülerinnen, wie Amelie und Lilly, wissen um ihre künftigen Aufgaben wie Zuckerrüben ernten, eine Koppel bauen und Stall ausmisten.

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Im Winter 2020/21 wird auch für „Goofy“ das letzte Stündlein schlagen

Übersiedelung mit Bedingung

Am Mittwoch wurde – nach langer Planung und tierärztlicher Abklärung – der junge Stier in einem Einzeltransporter nach Hamburg gebracht. Der Schlachtung entkommt er dort aber nicht – sie ist für den Winter 2020/21 geplant. Die Zustimmung der Schüler dazu war die Bedingung für das aufwändige Schulprojekt, berichtet Bauer Läufert. „Die Kinder wissen, das gehört dazu, Goofy ist ein Nutztier und das ist der Kreislauf der Landwirtschaft.“