Frühchen auf der Station
Gerhard Berger
Gerhard Berger
Gesundheit

Rekordfrühchen darf Klinik verlassen

Vor drei Monaten wurde an der Innsbrucker Klinik das bisher leichteste Frühchen Österreichs geboren. Es wog nur 350 Gramm. Seitdem wurde das Mädchen an der Klinik betreut. Am Mittwoch darf es mit seiner Familie nach Hause.

Schon bei der Geburt habe sich gezeigt, dass das Mädchen eine Kämpferin sei, erklärte das Team der Klinik. Nur 350 Gramm wog das Mädchen bei seiner Geburt. Es musste frühzeitig geholt werden, da es im Mutterleib nicht mehr gewachsen sei.

Intensive Pflege notwendig

Drei Monate lang war das Baby gemeinsam mit seiner Mutter auf der Neonatologie der Klinik Innsbruck. „Wir versuchen natürlich die Eltern soweit wie möglich in die Pflege ihres Kindes miteinzubeziehen“, erklärte Heidi Köll, die Pflegeleiterin der Neonatologischen Intensivstation, „bei so einem leichten Frühchen ist die Pflege aber sehr herausfordernd.“

Frühchen auf der Station
tirol kliniken/Seiwald

Gerade zu Beginn seien das Wissen des gesamten Teams und die moderne Medizin gefordert gewesen, berichtete die Klinik Innsbruck. Dabei war für die Spezialisten und Spezialistinnen beeindruckend, dass die Kleine nie invasiv beatmet werden musste, obwohl Atemerschöpfung sonst zu den typischen Problemen von Frühgeborenen gehört.

Mit zwei Kilo mehr nachhause

17 Tage musste das Mädchen künstlich ernährt werden, ab dem zweiten Lebenstag konnte es aber bereits Muttermilch in sehr geringen Mengen zu sich nehmen – 0,5 Milliliter alle drei Stunden. Mit 2,3 Kilogramm darf das Mädchen jetzt mit seinen Eltern nach Hause. Dort wird es bis zur Einschulung wie alle Frühgeborenen von der Neonatologie regelmäßig betreut.

„Das ganze Team freut sich riesig, dass sie uns morgen verlassen wird“, sagte Ursula Kiechl-Kohlendorfer, Direktorin der Univ.-Klinik für Pädiatrie II (Neonatologie) der Innsbrucker Kinderklinik, „und noch dazu in einem gesunden und robusten Zustand.“