Das Thema Freizeitwohnsitze ist in Tirol hoch sensibel. Käufer greifen für Feriendomizile in beliebten Tourismusregionen tief in die Tasche. Das treibt gleichzeitig die Immobilienpreise in die Höhe. Der Erwerb von Freizeitwohnsitzen ist hierzulande aber stark eingeschränkt.
Möglicherweise an die 16.000 illegale Wohnsitze
Über 16.000 genehmigte Freizeitwohnsitze gibt es in Tirol. Experten gehen von noch einmal so vielen illegalen aus, die also nicht bei der Gemeinde als Freizeitwohnsitz gemeldet sind. Die Bürgermeisterin von Mayrhofen, Monika Wechselberger, will die illegalen Wohnsitze aufspüren. Der Großteil beruhe auf Informationen aus der Bevölkerung, etwa weil einem Nachbar aufgefallen ist, dass der Lärm unerträglich geworden ist.
Auch die Polizei werde eingebunden, etwa wenn sie aufgrund einer Information den Auftrag gebe, Nachschau zu halten, so Wechselberger. Die Polizei gehe zur betroffenen Wohneinheit und führe eine Meldekontrolle durch.
Rund zwei Dutzend Wohnsitze dürften in Mayrhofen illegal genutzt sein. Die Bezirkshauptmannschaft schickte bereits Straferkenntnisse aus. Aufgrund dieser Erkenntnisse seien auch schon Wohnungen leer geworden, so Wechselberger. Das komme etwa Familien zu Gute, die das ganze Jahr dann dort wohnen und ihren Hauptwohnsitz melden.
Bürgermeisterin wünscht sich strengere Kollegen
Trotz dieses positiven Nebeneffekts macht sich die Bürgermeisterin damit nicht überall Freunde. Angesprochen auf ihre Bürgermeisterkollegen sagt sie, es wäre schon schön, wenn man mit diesen Dingen nicht alleine auf weiter Flur stehe, sondern andere das auch schärfer handhaben. Das gilt auch für die Airbnb-Vermietungen, das ist die nächste Baustelle, die Monika Wechselberger in Mayrhofen angehen will.