Die Cassin in der Nordwand der westlichen Zinne ist eine Route im achten Schwierigkeitsgrad. Normalerweise bewältigen sie Kletterer an einem Tag. „Die Eigenverantwortung spielt beim Bergsteigen allgemein eine große Rolle. Zum konkreten Fall: Wenn jemand nicht im Stande ist, so eine Tour in einem Tag zu machen, dann ist er in so einer Route falsch“, sagt Bergführer Matthias Hofer aus Villanders.
Die Retter waren von der Mutter des 45-jährigen Spaniers alarmiert worden. Der Rettungshubschrauber rückte aus und konnte den Mann und seine 36-jährige Begleiterin lokalisieren. Das Paar verweigerte aber zweimal an zwei aufeinanderfolgenden Tagen eine Bergung, mit der Begründung, dass sie den Gipfel aus eigener Kraft erreichen könnten.
Regen und Kälte brachten ein Umdenken
Erst nach drei Tagen – am Montagnachmittag – entschloss sich das Paar wegen Regens und Kälte, auf seine geplante Unternehmung doch zu verzichten. Daraufhin setzten sie selbst den Notruf bei der Bergrettung Pieve ab. Ein Helikopterteam aus Südtirol brachte die beiden Katalanen dann nach einer wegen des Nebels schwierigen Rettungsaktion in Sicherheit.
„Helikopter, nein danke!“
Am Montag wurde eine katalanische Seilschaft an der westlichen Zinne in den Dolomiten geborgen, nachdem sie drei Tage lang in der Felswand festgesessen hatte. Der 46-jährige Mann und seine 36-jährige Begleiterin hatten zuvor zweimal die Hilfe verweigert.
Die Tour könnte für die beiden Bergsteiger teuer werden. Da sie unverletzt geborgen wurden, werden ihnen rund 10.000 Euro für den Einsatz in Rechnung gestellt. Die katalanische Seilschaft wurde übrigens bereits letzte Woche von der großen Zinne von Bergrettern aus dem Belluno zu Tal begleitet.