Polizist überwacht den Verkehr
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Verkehr

Tirol weitet Fahrverbote auf Winter aus

Die Fahrverbote, die noch bis 15. September für den Ausweichverkehr auf den niederrangigen Straßen gelten, sollen im Winter fortgesetzt werden. Das teilte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nach der Regierungsklausur in Meran mit.

Wenn Reiseverkehr und Güterverkehr auf Skitourismus und Schnee treffen, seien die Risiken für einen Verkehrskollaps in den betroffenen Gemeinde enorm, so Platter. Dem wolle man mit der Ausweitung der Maßnahme auf den Winter nun vorgreifen.

Die Fahrverbote für den Ausweichverkehr auf niederrangigen Straßen – die heftige politische Kritik aus Deutschland zur Folge hatten – sind seit 20. Juni im Großraum Innsbruck in Kraft. Eine Woche später galten sie auch für die Ausweichstrecken im Bezirk Reutte und Kufstein, jeweils von Samstag 7.00 Uhr bis Sonntag 19.00 Uhr.

Polizeikontrollen des Verkehrs in Reutte
ZOOM.Tirol
Auch im Winter sollen die Fahrverbote auf diversen niederrangigen Straßen gelten

Winterkonzept in Ausarbeitung

Das Konzept für den Winter werde derzeit von Expertinnen und Experten ausgearbeitet, so die für den Verkehr zuständige Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne). „In welchen Bereichen die Fahrverbote im Winter zielführend sind und in welchen Zeiträumen diese gelten werden, ist Gegenstand der Analyse“, so Felipe.

Rund 20.000 Fahrzeuglenker sind seit Ende Juni ins höherrangige Straßennetz zurückgewiesen worden, heißt es beim Land. Am meisten waren es mit rund 13.000 im Bezirk Reutte, sie wollten dem Stau auf der Fernpassstraße ausweichen.

Rund 81.500 Euro für Straßenaufsicht

Am Dienstag beschloss die schwarz-grüne Landesregierung indes für die Durchführung der Fahrverbote die Finanzierung beeideter Straßenaufsichtsorgane, die seit Mitte Juli unterstützend eingesetzt werden. Sie überwachen die Einhaltung der Fahrverbote für den Ausweichverkehr im Großraum Innsbruck sowie Kufstein und Reutte als auch jene für Lkws bei den Autobahnabfahrten in Fritzens/Wattens und Innsbruck Süd. Dafür würden rund 81.500 Euro zur Verfügung gestellt.

Es sei wichtig, dass sich die Polizei über die Kontrolle der Fahrverbote hinaus auch weiterhin „ihrer Kernaufgabe, der Gewährleistung der Verkehrssicherheit“, widmen könne, argumentierte Felipe. Die Straßenaufsichtsorgane seien primär mit Maßnahmen zur Verkehrslenkung befasst.