Feuerwehrleute beim Öl-Einsatz in Aldrans
Feuerwehr Aldrans
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Chronik

Kilometerlange Ölspuren werfen Fragen auf

Die Feuerwehr Aldrans (Bezirk Innsbruck-Land) hat seit Anfang Juli bereits sieben Mal wegen einer Ölspur auf der Straße durch den Ort ausrücken müssen. Laut Feuerwehr sollen vor allem Postbusse in den letzten Wochen vermehrt Öl verloren haben. Nur ein Vorfall wurde gemeldet.

Es habe bereits vor fünf Jahren eine ähnliche Häufung an Einsätzen wegen Öl auf der Straße in Aldrans gegeben, sagte der Feuerwehrkommandant Werner Strobl. „Erst nachdem wir damals der Postbusgesellschaft alles verrechnet haben, wurde es besser.“

Aktuell würde die Freiwillige Feuerwehr unverhältnismäßig oft wegen Ölspuren alarmiert werden, wie Strobl sagte. Darüber hinaus würden sich die Ölspuren ausschließlich auf der Strecke von Postbussen befinden. Erst am Montag musste die Feuerwehr eine Ölspur mit Bindemittel beseitigen. In den meisten Fällen meldete sich kein betroffener Fahrzeugbesitzer bei der Polizei oder bei der Feuerwehr.

Ölspuren führten in Bushaltestellen

Problematisch sei laut dem Feuerwehrkommandanten, dass immer mehrere Feuerwehrleute für einen solchen Einsatz ausrücken müssen. Außerdem dauere ein solcher Einsatz meist lange, da die Spuren in den letzten Fällen oft mehrere hundert Meter lang waren. „Außerdem kostet das Bindemittel Geld, das in diesen Fällen die Gemeinde bzw. der Steuerzahler bezahlen muss“, erklärte Strobl.

Feuerwehrleute beim Öl-Einsatz in Aldrans
Feuerwehr Aldrans

„Das meiste Öl liegt oft in den Einfahrten von Busstationen“, sagte Hansjörg Zernig von der Feuerwehr Aldrans. Die Feuerwehr geht davon aus, dass in den allermeisten Fällen das Öl von einem Postbus der ÖBB stammt, die Fahrer aber nicht stehenbleiben bzw. niemanden darüber alarmieren. Von Seiten der Feuerwehr sprach man von einer möglichen Vertuschung. Christoph Gasser-Mair von den ÖBB sah auf der anderen Seite keinen Grund, warum jemand einen solchen Vorfall vertuschen solle.

Bei ÖBB nur ein Vorfall seit Juli bekannt

In einer Stellungnahme der ÖBB hieß es: „Wir hatten im laufenden Jahr auf der genannten Strecke bislang einen derartigen Vorfall am 8. Juli auf Höhe „Felseneck“, Gemeinde Aldrans, bei dem aufgrund eines technischen Defekts Lenkungsöl ausgetreten ist.“ Dabei sei eine geringe Menge Öl ausgetreten, und der Fahrer habe umgehend die Feuerwehr verständigt, wie Gasser-Mair sagte.

Verursacher zu Meldung verpflichtet

Laut Landesverkehrsabteilung handle es sich bei einer Ölspur auf der Straße im weitesten Sinne um ein Unfallgeschehen. Darum sei der Verursacher immer verpflichtet stehenzubleiben und den Ölaustritt zu melden, sofern der Fahrer oder die Fahrerin den Ölverlust bemerke. In weiterer Folge würde die Versicherung des Verursachers für die verursachten Kosten aufkommen, ansonsten bleibe der Steuerzahler auf den Kosten sitzen.

Strobl erklärte, dass es ihm weniger um die Kosten gehe. Vielmehr sehe er nicht ein, dass Feuerwehrleute vom Arbeitsplatz oder mitten in der Nacht zu einem Einsatz müssen, der laut ihm durch Reparaturen leicht vermieden werden könne.