Jakob Schubert im Vorstiegsfinale bei der World Championship in Chamonix 2019
Eddie Fowke
Eddie Fowke
Sport

WM in Japan: Klettern um Olympiaplätze

Ab Sonntag finden in Hachioji in Japan die Kletter-Weltmeisterschaften statt. Für den Innsbrucker Jakob Schubert und die Wahl-Tirolerin Jessica Pilz geht es nicht nur um die Titelverteidigung, sondern auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020.

Erneut zählen Jakob Schubert und Jessica Pilz zu den Favoriten im Vorstieg bei der Kletter-WM in Japan. Die Kletterszene wartet gespannt auf den Bewerb, dort geht es zugleich auch um die ersten Plätze für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. Das extra für Olympia geschaffene Kombinationsformat feiert dort nächstes Jahr seine Premiere.

Die Kombination setzt sich aus den drei Disziplinen Speed, Bouldern und Vorstieg zusammen. Um bei Olympia konkurrenzfähig zu sein, haben die meisten Athleten das Hochgeschwindigkeitsklettern in den vergangenen zwei Jahren neu in ihr Repertoire aufnehmen müssen. Das gelang Schubert und Pilz ausgezeichnet. Der Tiroler holte im Vorjahr bei der Heim-WM in Innsbruck nach seinem erhofften Triumph im Vorstieg auch noch in der Kombination Gold, Pilz sicherte sich neben dem Titel in der Königsdisziplin zusätzlich Kombi-Bronze.

Direkte Qualifikation und Medaille als Ziele

Bei der WM in Hachioji im Großraum Tokio werden die ersten jeweils sieben der insgesamt 40 Startplätze für Olympia vergeben. „Das große Ziel ist die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele, das ist für mich das Allerwichtigste. Im Vorstieg ist mein Anspruch auf alle Fälle eine Medaille. Alles andere wäre für mich sicherlich eine Enttäuschung“, betonte Schubert. Den letzten Feinschliff holte sich der 28-Jährige in dieser Woche in einer der zahlreichen Boulder-Hallen in Tokio.

Jessica Pilza im Vorstiegsfinale der Kombination bei der Heim-WM in Innsbruck 2018
Johann Groder
Auch Jessy Pilz zählt im Vorstieg zu den Favoritinnen

Pilz will neben dem erneuten Vorstieg-Edelmetall ebenfalls gleich im ersten Versuch das Olympiaticket lösen. „Ich habe bei den ersten Vorstieg-Weltcups gesehen, wo ich stehe, und der Podestplatz in Chamonix sowie die letzten Trainingswochen stimmen mich sehr zuversichtlich. Ich konnte gegenüber dem Saisonauftakt im Vorstieg jetzt noch einmal ordentlich nachbessern und fühle mich sehr gut“, meinte die Niederösterreicherin. Die 22-Jährige bereitete sich zuletzt anders als Schubert im eineinhalb Flugstunden von Tokio entfernten Saijo auf die Titelkämpfe vor.

Erste Medaillen am Dienstag

Eröffnet werden die Titelkämpfe, die im Gegensatz zu Olympia in der Halle ausgetragen werden, am Sonntag mit der Boulder-Qualifikation der Damen. Die ersten Medaillenentscheidungen fallen am Dienstag im Bouldern für Frauen und Männer. Die Vorstieg-Finali stehen am Donnerstag auf dem Programm, am Samstag die Speed-Entscheidungen, diese werden mit Sicherheit ohne österreichische Finalbeteiligung über die Bühne gehen.

An den folgenden zwei Tagen werde die Qualifikationen in den drei Kombi-Disziplinen ausgetragen, ehe zum Abschluss am 20. August die Damen und am 21. August die Herren ihre Kombi-Sieger und ersten Olympiateilnehmer küren. Weitere Chancen auf Olympiatickets gibt es im November bei einem Qualifikationsevent in Toulouse und bei der EM im kommenden Frühjahr.