Lama bewacht Schafherde
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Tiere

Lama schützt Schafe vor Wolf und Bär

Zum Schutz vor Bär und Wolf setzt Schafbauer Thomas Schranz aus Tösens vor allem auf Tiere. Sein Lama Heidi, zwei Hunde der Rasse Kangal, DJ und Sum, ein Hirtenhund und ein Elektrozaun vertreiben mögliche Angreifer.

Schranz will nach den jüngsten Schafrissen nicht länger still sein. Die Bauern benötigten von der Politik ein professionelles Herdenmanagement, keine polemischen Debatten über Wolfsabschüsse. „Man lässt den Bauernstand mehr oder weniger im Regen stehen“, so Schranz. „Dabei weiß man schon lang, dass die Rückkehr von Wolf und Bär vor der Tür steht.“

Schafbauer Thomas Schranz
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Schafbauer Thomas Schranz

„Tiere sind der beste Schutz für meine Schafe“

„Schießen alleine nutzt nichts. Die Almbauern und Landwirte brauchen Maßnahmen und rechtliche Sicherheit, wie wir oben auf der Alm unsere Tiere schützen können“, sagte Schranz. Ein professionelles Herdenmanagement, wie er es seit einigen Jahren auf eigene Faust betreibt, ist aus seiner Sicht die Lösung.

Dazu gehöre unter anderem Heidi, eine Lamastute, die aufgrund ihrer Größe Angreifer verlässlich abschrecken könne. „Das Lama ist einfach das Tier, das am Zaun steht und den Jagdtrieb des Wolfes unterbricht, weil der Beutegreifer, etwa der Wolf, nicht weiß, was ihn hinter dem Zaun erwartet, wenn er drüberspringt.“

Schafherde wird von Hunden bewacht
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Heidi, das Lama, spielt im Herdenschutz von Schafbauer Schranz die wichtigste Rolle

Zum Herdenmanagement gehören Schranz zufolge auch die Hunde Sum und DJ. Sie würden gezielt auf die Schafherde aufpassen und seien eine Ergänzung zum Hirtenhund. Weiters brauche es einen Elektrozaun und nicht zuletzt einen Hirten – denn der fehle heutzutage oft. „Ohne Hirten einen Zaun aufstellen und zu sagen ‚Jetzt habe ich alles erledigt‘, ist zu wenig“, so der Schafzüchter.

Gesetz verhindert Anwendung auf der Alm

Sein Know-how holt sich Schranz seit einigen Jahren aus dem benachbarten Ausland. Dass er das Wissen wegen der Tierschutzgesetze aber nur in Hofnähe, nicht aber auf den Almen umsetzen kann, störe ihn ungemein. So dürfe man etwa keinen Hund hinter einem Elektrozaun halten, außerdem brauche man eine Hütte. Was die Weidetierhaltung betreffe, sei es seiner Meinung nach „fünf nach zwölf“. „Wir brauchen eine Behütung, sprich eine gezielte Weidewirtschaft und keine Debatte, ob der Wolf geschossen werden soll oder nicht!“

Herdenschutzhunde
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Hunde hinter dem Elektrozaun – das geht wegen der Gesetze nur in Hofnähe

„Kein Wolf muss abgeschossen werden“

In anderen Bundesländern, aber auch in der Schweiz ist das Wissen von Thomas Schranz gefragt. Er hält Vorträge, diskutiert mit Bauern und politischen Vertretern. Professionelle Weideführung, Herdenmanagement, ist laut eigenen Angaben sein „Herzensanliegen“. Denn dadurch müsse kein Wolf abgeschossen werden.