Die Forscher unter der Leitung der Innsbrucker Geologieprofessorin Gina Moseley untersuchten 30 bisher noch nicht erforschte Höhlen auf etwa 80 Grad nördlicher Breite. Aus Kalzitvorkommen in den Höhlen können Forscher das Klima in der Vergangenheit rekonstruieren.

Besonders wollen die Forscher herausfinden, wie sich das Klima in den wärmeren Perioden Grönlands verhalten hat. Für Moseley hat ein besseres Verständnis davon, wie sich die Arktis in Wärmeperioden entwickelt, höchste Priorität angesichts des derzeitigen Klimawandels in der arktischen Region. Die Auswirkungen dieses Wandels werden weltweit spürbar sein.
Finanzielle Möglichkeiten dank START-Preises
Moseley leitete bereits 2015 eine Expedition in dieses Gebiet. Damals war man allerdings zu Fuß und ohne Hubschrauberunterstützung unterwegs, deshalb konnten die Wissenschaftler nur eine begrenzte Menge an Material mitnehmen. Der hochdotierte START-Preis des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung gab Moseley nun andere finanzielle Voraussetzungen, und so war bei der kürzlich zu Ende gegangenen dreiwöchigen Expedition auch ein Hubschrauber mit dabei.

Dabei waren auch Forscher aus Großbritannien und den USA. So gelang es der Geomikrobiologin Hazel Barton von der amerikanischen Universität Akron, in den Höhlen Phytokarst zu identifizieren. Dieser entsteht durch photosynthetisch tätige Mikroorganismen bei Höhleneingängen. Bisher hatte man in dieser Gegend so etwas für ausgeschlossen gehalten, jetzt muss die Entstehung von Phytokarst in der Wissenschaft neu aufgerollt werden.