Thermometer an Hauswand im Schatten zeigt beinahe 40 Grad Celsius
ORF/Peter-Paul Hahnl
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Technik & IT

Mit der Wärmepumpe gegen die Hitze

Wärmepumpen können nicht nur heizen sondern auch kühlen. Dabei handelt es sich um eine bislang noch wenig bekannte Fähigkeit von erneuerbaren Heizsystemen. Aufgrund der heißer werdenden Sommer wird der Bedarf an Kühlung auch in Tirol immer größer.

Neben den klassischen Klimageräten, die in südlichen Ländern schon oft zur Standardausstattung gehören, können Wärmepumpen unter Umständen eine „Kühl-Alternative“ bieten. Damit die Kühlung per Wärmepumpe funktioniert, sollte diese Möglichkeit jedoch schon beim Einbau mitbedacht werden.

Sanfte Kühlung durch Wasserzirkulation

„Die Kühlung erfolgt dabei nicht wie sonst üblich über Gebläsekonvektoren, sondern durch die Zirkulation von ca. 18 Grad kaltem Wasser in Fußbodenrohren oder Wand- und Deckenteilen“, sagte Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol. Dieses Prinzip werde auch „sanfte Kühlung“ bezeichnet.

Fußbodenheizung
pixabay
Zirkulierendes Wasser in der Fußbodenheizung soll für Abkühlung sorgen

Damit ein maximaler Kühleffekt erzielt werden kann, sollte schon beim Neubau die sogenannte Bauteilaktivierung mitgedacht werden. Dabei werde laut Oberhuber eine zusätzliche Fußbodenheizung in die Betondecke eingelegt. Diese Art der Energieabgabe sei in Tirol jedoch noch kaum verbreitet.

Sanfte Kühlung auch in Bestandsbauten möglich

Eine Wärmepumpe kann per Trockenbauelemente an der Wand oder mittels bestehender Fußbodenheizung auch in Bestandsbauten zur Kühlung eingesetzt werden. Für eine sanfte Kühlung eignen sich Grundwasser- und Erdwärmepumpen am besten, sagte Stefan Pickelmann vom Netzwerk Wärmepumpe Tirol. Laut Pickelmann reicht in den meisten Fällen die Temperatur des Grundwassers oder der Sole zur Kühlung aus. Die Wärmepumpe selbst müsse also nur selten zusätzliche Kälte erzeugen.