Abtrantsport der Flugzeugteile
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Chronik

Absturz: Pilot hielt sich nicht an Flugroute

Der Pilot des Kleinflugzeuges, das am Donnerstagabend im Tiroler Leutasch abgestürzt ist, hat sich offenbar nicht an die vorgegebene Flugroute gehalten. Laut der Luftfahrtbehörde driftete das Flugzeug nach Westen ab und konnte daher das knapp 3.000 Meter hohe Wettersteingebirge nicht passieren.

Von der Innsbrucker Flugsicherung sei für das Flugzeug die Route Brenner – Scharnitz – Seefeld freigegeben worden. Der Flug sei dann über den Brenner und bis nach Seefeld erfolgt, dann drehte der Pilot aber in westliche Richtung ab und kam in den Bereich der Meilerhütte, erklärte Klaus Hohenauer von der Luftfahrtbehörde der Landesverkehrsabteilung. „Wäre der Pilot auf Kurs geblieben, hätte er Tirol in der vorgegebenen Höhe von 5.500 Fuß oder gut 1.700 Metern sicher passieren können“, sagte Hohenauer.

Warum der Pilot die Route änderte und abdriftete, ist nicht klar. Laut Hohenauer tat das Wetter noch das Seine dazu: „Es herrschte starker Nordwind. Bei Turbulenzen gilt die Cirrus SR22 als schwer zu fliegen. Die Flughöhe war schließlich einfach zu gering. Der Pilot hatte keine Möglichkeit, über das Gebirgsmassiv zu fliegen“, berichtete Hohenauer.

Der Hubschrauber transportiert das Flugzeug ab
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Am Freitag wurden die Überreste des Flugzeugwracks sichergestellt

Identität der Opfer noch nicht klar

Bei dem Unglück sind sehr wahrscheinlich drei Männer im Alter von 72, 57 und 56 Jahren aus Deutschland ums Leben gekommen. Die Maschine startete im norditalienischen Montichiari und sollte im deutschen Schwäbisch Hall landen. Ob es sich bei den Insassen tatsächlich um jene drei Männer handelt, könne aber nur ein DNA-Abgleich sicherstellen, da die Leichen bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurden.

Mittlerweile konnten die Untersuchungen an der Unfallstelle abgeschlossen und die Leichen geborgen werden. Die Überreste der Wrackteile werden nach Wien überstellt und dort untersucht. Erst in ein paar Monaten ist mit einem Ergebnis zu rechnen, die Staatsanwaltschaft beauftragte einen Sachverständigen. Das Kleinflugzeug war im Wettersteingebirge gegen eine Felswand geflogen und zerschellte dort. Dann ging es sofort in Flammen auf. Der Absturz hatte sich auf rund 2.300 Metern Höhe im Bereich der Leutascher Platt ereignet.