Großer Andrang bei der Mautstelle Schönberg der Brennerautobahn
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Chronik

Transitforum will Maßnahmen gegen Lärm

Das Transitforum Austria-Tirol hat beim Verkehrsministerium ein Forderungspaket für Maßnahmen gegen den Verkehrslärm eingebracht. Was bereits beschlossen wurde, müsse nun auch umgesetzt werden, so Transitforumschef Fritz Gurgiser. Die zuletzt in Tirol eingeführten Fahrverbote würden „nichts bringen“, fügte er hinzu.

So fordert das Transitforum beispielsweise vom Verkehrsministerium eine Reduktion der Lärmschwellengrenzwerte in Tirol, unter Berücksichtigung der besonderen alpinen Topografie, ein. Zudem sollen in den Umgebungslärmkarten alle Straßen auf Basis des Lärms und nicht der Frequenz berücksichtigt werden – und die Kosten für technischen Lärmschutz soll der Verursacher tragen und nicht etwa die Gemeinden oder die einzelnen Bürger, betonte Gurgiser.

Besonderheit alpiner Raum

Weiters sollen Straßen bezüglich der Lärmschwellengrenze mit Betrieben gleichgestellt werden und die volkswirtschaftlichen Kosten und Lasten des Verkehrs sollten jährlich erhoben werden, forderte der Transitforum-Obmann. Die Asfinag gebe jährlich nur 20 Millionen Euro für den Lärmschutz für ganz Österreich aus. „Das ist ein Quatsch“, empörte sich Gurgiser. Der EuGH habe die besondere Situation im alpinen Raum bereits anerkannt. „Der alpine Raum ist nun einmal nicht das Burgenland“, verwies er auf die Wichtigkeit von Lärmschutzmaßnahmen, besonders in Tirol.

Trotz Mondlandung „zu blöd für Lärmschutz“

„Vor 50 Jahren hat man es technisch geschafft, auf den Mond zu fliegen, aber 50 Jahre später ist man in Tirol und Österreich zu blöd, um einen effektiven Lärmschutz zu gewährleisten“, polterte Gurgiser. Von den jüngst in Tirol verschärften Fahrverboten hielt der Transitforum Obmann wenig. „Der Landeshauptmann wird von seiner eigenen Presseabteilung verarscht“, meinte er. Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) könne einer Korridormaut nicht zustimmen. „Was soll da denn herauskommen?“, fragte Gurgiser und sprach damit das Treffen an, zu dem Scheuer für Ende Juli Platter und den österreichischen Verkehrsminister Andreas Reichhardt nach Berlin eingeladen hatte.

Sektorales Fahrverbot „ein Pfusch“

Das jüngst ebenfalls verschärfte Sektorale Fahrverbot bezeichnete Gurgiser erneut als „Nullum“. „Sie haben jetzt acht Jahre für das Sektorale gebraucht und jetzt ist es wiederum ein Pfusch“, richtete der Transitforum Obmann der schwarz-grünen Landesregierung aus. Zuerst schaue man jahrelang zu, wie der Verkehr steige und dann rufe man den Notstand aus, kritisierte Gurgiser die politischen Verantwortungsträger.