Walther Turk schürft in der Talfer nach Gold
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Im Goldrausch: Funkelndes Glück in Südtirol

Walther Turk hat schon einige Schätze aus den Flüssen dieser Welt geholt. Der gebürtige Bozner ist leidenschaftlicher Goldschürfer. Sogar im Fluss Talfer findet er das edle Metall. Auch wenn es nur Splitter sind, sobald es in der Goldpfanne glänzt, fühlt sich Walther Turk wie im Wilden Westen.

Mit dem Goldfieber wurde Walther Turk schon vor Jahren infiziert. Turk ist Goldschmied von Beruf. In der Berufsschule erfuhr er von seinem Chemielehrer, dass in den Bergbächen der Alpen Gold vorhanden sei und auch die Talfer Gold führen würde. „Da ist der Funken übergesprungen und ich hab mir geschworen, dass ich auch eines Tages mal schauen muss, was in den Bächen los ist!“ grinst der Naturgoldexperte.

Walther Turk beim Goldschürfen an der Talfer
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Bei den Weltmeisterschaften der Goldgräber sucht er jedes Jahr unter seinesgleichen.

Gold in den Alpen

Walther Turk hat damals in der Schule keine Märchen gehört. In der Talfer liegt tatsächlich Gold. Es braucht nur viel Geduld und ein geschultes Auge, es zu finden. Wenn Turk auf Goldsuche geht, bleibt er für mindestens zwei Tage am Fluss. Schrittweise sucht er nach dem winzig kleinen Glück. Und die Natur hilft ihm dabei. „Es sind nur Spuren, weil das Gold in den Alpen nicht als Mine oder als Vene vorhanden ist. Es sind nur ganz klein zersplitterte Tröpfchen in den ganzen Alpen“, weiß der passionierte Goldschürfer.

Waschgold in einem Fläschchen
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Winzig kleine Plättchen Waschgold findet Walther Turk in den Alpenbächen.

Zeit ist Gold

Walther Turk hat Zeit. Er schwenkt bis es glitzert, so die oberste Devise des Goldsuchers. Wenn dann irgendwann ein gelber Splitter auftaucht, ist Walther nicht reich, aber im Goldrausch. „Das Gold hat so eine gelbe Leuchtkraft, dass man es gleich erkennt,“ so Turk. Sorgsam bewahrt er den kleinen Schatz auf und dokumentiert jeden Fund. Erst einmal hat er das reine Südtiroler Gold eingeschmolzen und seiner Liebsten daraus ein Geschenk gemacht.

Beim Goldschürfen hält sich Walther Turk streng an die Vorgaben des italienischen Gesetzgebers. „Jeder darf Gold suchen. Aber man darf nur ein Loch mit einem Durchmesser und einer Tiefe von 30 Zentimeter graben“, erklärt er. Für die Weltmeisterschaft in Finnland ist Südtirols eifrigster Goldsucher startklar. Walther Turk kann es kaum erwarten, mit Gleichgesinnten Anfang August in Goldrausch zu verfallen.