Bauarbeiten für den Speichersee am Glungezer
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Wirtschaft

Glungezerbahn: Weiterer Ausbau gesichert

Am Glungezer in der Gemeinde Tulfes bei Hall wird nach einem starken Winter derzeit eine neue Beschneiungsanlage inklusive Speicherteich errichtet. Geschäftsführer und Bürgermeister liebäugeln mit dem Bau einer neuen Kombibahn ab nächstem Jahr.

Bereits mehrmals wurde der Glungezerbahn in Tulfes das Ende prophezeit. Ein einzigartiges Projekt ermöglichte jedoch letztes Jahr den Bau einer neuen Gondelbahn von der Talstation bis zur Bergstation Halsmarter.

Glungezerbahn neu
ORF
Die Gondelbahn wurde in nur vier Monaten errichtet

20 Gemeinden rund um Tulfes von Patsch bis Kolsass beteiligten sich mit 3,7 Millionen Euro am Neubau. Für die neue Gondelbahn auf der Sektion 1, die aktuell entstehende Beschneiungsanlage und den geplanten neuen Lift auf der Sektion 2 werden insgesamt 17 Millionen Euro investiert.

Speicherteich als kleine Touristenattraktion

Rund 50.000 Kubikmeter Wasser soll der neue Speicherteich fassen. Heuer wird der Teich ab September mit Wasser aus einer Quelle oberhalb des Speicherteiches befüllt. Außerdem soll Wasser von einer Pumpstation oberhalb der Halsmarter Bergstation in den Speicherteich gepumpt werden.

Bauarbeiten für den Speichersee am Glungezer
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Der Speicherteich am Glungezer soll ab September befüllt werden, 85 Tage wird das voraussichtlich dauern

„Geplant ist eigentlich, dass dann im Frühjahr durch die Schneeschmelze das Wasser gleich wieder eingesammelt wird und somit schon über den Sommer als Sommerattraktion zur Verfügung steht“, sagte Walter Höllwarth, Geschäftsführer der Glungezerbahn. Die Nachbefüllung soll dann jeweils im Spätherbst mit Quellwasser erfolgen.

Der Speicherteich soll nicht nur für die Beschneiung genutzt werden, sondern auch für Besucher attraktiv gemacht werden. „Da gibt es dann nochmal einen eigenen kleinen Teich und einen Weg drum herum“, sagte der Bürgermeister von Tulfes Martin Wegscheider.

Baggerarbeiten für die Beschneiungsanlage bei der Mittelstation Halsmarter
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Künftig ist man am Glungezer nicht mehr nur auf Naturschnee angewiesen

„Die letzten Jahre haben gezeigt, dass auch der Glungezer ohne Beschneiung leider nicht mehr auskommt“, sagte Höllwarth. Der Bau, die Erhaltung und auch die Beschneiung seien zwar mit hohen Kosten verbunden, trotzdem sei es notwendig, um den Skibetrieb vor allem auch im Frühwinter entsprechend anbieten zu können.

Über Neubau der Sektion 2 wird im Herbst entschieden

Im Herbst 2019 soll es laut Höllwarth noch eine Bauverhandlung zum geplanten Neubau der Sektion 2, oberhalb der Bergstation Halsmarter geben. Aktuell fährt dort im Sommer ein Einer-Sessellift, der im Winter durch einen Schlepplift getauscht wird. „Wir hoffen, dass wir es schaffen, dass wir eine Kombibahn bekommen, weil wir damit alles abdecken können“, sagte Höllwarth. Bei einer Kombibahn könnten sowohl Kabinen als auch Sessel am Förderseil eingereiht werden.

Alter Einser-Sessellift auf den Glungezer
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Der Einer-Sessellift, der im Winter ein Schlepplift ist, hat ab 2020 ausgedient

Letztlich werde sich aber erst nach den derzeit laufenden Kostenvergleichen zwischen Sessellift, Kabinenbahn und Kombibahn zeigen, welchen Typ sich die Glungezerbahn leisten könne. „Eine Entscheidung wird es aber sicher noch in diesem Jahr geben“, bestätigte der Tourismusverbandsobmann der Region Hall-Wattens, Werner Nuding.

Aufschwung soll Tourismus zugutekommen

„Man spürt, dass es weitergeht und wir nicht zum Schlafdorf werden“, sagte Bürgermeister Wegscheider. Bereits letzten Winter hätten wieder mehrere Personen begonnen, Zimmer in Tulfes zu vermieten. Auch der Tourismusverbandsobmann war sich sicher, dass künftig wieder Investoren in der Region und auch in Tulfes Hotels errichten werden.