Stau auf der Inntalautobahn
Zeitungsfoto.at
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Verkehr

Verkehrsinformationen in Echtzeit mit EVIS

Eine bessere Verkehrsauskunft für die Tiroler Straßen wollen der Bund und das Land Tirol mit dem Projekt „EVIS“ liefern. Damit sollen Baustellen, Sperren und Verzögerungen in Echtzeit erfasst und auch Prognosen für verkehrsreiche Tage möglich werden.

Wo staut es auf Tirols Straßen, und welche Verzögerungen müssen dafür eingeplant werden? Diese Informationen gewinnen bei dem hohen Verkehrsaufkommen in Tirol immer mehr an Bedeutung. Informationen in Echtzeit seien hier immer wichtiger, das Land Tirol sehe es deshalb als seine Pflicht, die Autofahrer über die aktuelle Verkehrslage und die Auslastung auf den Tiroler Straßen zu informieren, erklärte Othmar Knoflach von der Verkehrsplanung des Landes.

Dieses Vorhaben soll nun durch EVIS (Echtzeit Verkehrsinformation Straße Österreich) umgesetzt werden. Dafür will das Land die Verkehrsdaten auf den Tiroler Straßen in Echtzeit erheben und auch weitergeben.

EVIS will flächendeckende Verkehrsdaten anbieten

Möglich werden soll das mit einer Kombination aus Daten. Zum einen erhalte das Land von den zuständigen Behörden die Informationen über Baustellen und Sperren. Zum anderen erhebt das Land selbst Echtzeit-Daten vom Verkehr in Tirol. Dafür arbeitet die Abteilung mit unterschiedlichen „Flotten“ zusammen. So gebe es beispielsweise eine große Flotte des ADAC und Krankentransport-Unternehmen, die dem Land ihre Verkehrsinformationen in Echtzeit übermitteln würden.

Zwei bis drei Prozent der Autos auf Tirols Straßen würden ausreichen, damit das Land Verzögerungen und Auslastungen berechnen kann, so Knoflach. So soll schlussendlich eine flächendeckende Abbildung der Verkehrslage in einheitlicher Qualität entstehen.

Navigationssystem im Auto
ORF
Autofahrer mit Navigationssystemen sollen von EVIS profitieren

Schnelle und präzise Information als Ziel

Seit 2015 wird EVIS geplant, 2021 soll das System in Betrieb genommen werden. Das Land hofft, dass damit Verzögerungen im Minutenbereich, beispielsweise über den Fernpass, berechnet werden können. Auch Vorhersagen zu verkehrsreichen Tagen und Verzögerungen an starken Reisewochenenden sollen damit künftig im Vorfeld detailliert möglich sein.

An EVIS beteiligt sind der Bund, die Länder mit Ausnahme von Vorarlberg, die Straßenbetreiber, sowie die Städte Wien und Graz. Für die Umsetzung des Projekts wurde ein Budget von etwa 16 Millionen Euro beschlossen. 50 Prozent werden mithilfe von Förderungen finanziert. Das Land Tirol beteiligt sich mit 150.000 Euro pro Jahr.

Autofahrer sollen profitieren

Die von EVIS erhobenen Daten sollen direkt an die Betreiber der Navigationssysteme übermittelt werden und somit Autofahrern, die Navigationssysteme nutzen, zugutekommen. Aktuell haben die Straßenbetreiber keinen Einfluss auf die Verkehrsinformationssysteme der Betreiber von Navigationsgeräten. Hier soll EVIS ansetzen.

Dem Land sei bewusst, dass man Google nicht ersetzen könne, erklärte Knoflach. Das Ziel sei es deshalb, mit EVIS die Daten so zur Verfügung zu stellen, dass die großen Betreiber von Navigationssystemen sie einfach integrieren können und die Autofahrer von besseren Informationen profitieren.

Navi-Betreiber sollen EVIS integrieren

Hier hoffen die Projektbetreiber, mit guter Qualität punkten zu können. Denn Autofahrer würden auf die Genauigkeit der Daten setzen und danach auch ihre Navigationssysteme auswählen. Um möglichst viele Verkehrsteilnehmer kostenlos mit Informationen versorgen zu können, sollen die Daten von EVIS künftig nicht nur an Betreiber von Navigationssystemen weiter gegeben werden, sondern auch an verschiedenste österreichische Verkehrsauskünfte.