Martin Malaun, Günther Platter und Margarete Schramböck
Angerer/VP
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Politik

ÖVP geht mit Schramböck an Spitze in Wahl

Der Parteivorstand der Tiroler ÖVP hat am Montag die frühere Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck einstimmig zur Spitzenkandidatin gekürt. Als ein Ziel für die Nationalratswahl nannte Parteiobmann Günther Platter ein zusätzliches Mandat.

Bei einer Pressekonferenz unmittelbar nach dem Parteivorstand präsentierte Günther Platter die Kandidatinnen und Kandidaten seiner Partei für die Nationalratswahl, die am 29. September stattfinden wird.

„Sie ist eine absolute Macherin. Sie ist hart, aber herzlich“, meinte Platter über Margarete Schramböck, die die Landesliste der ÖVP in Tirol anführen wird. Sein Wunsch sei es, dass sie wieder Ministerin werde. „Nach einem ernüchternden Ibizia-Frühling, braucht es einen starken Tiroler Herbst“, stimmte die ehemalige Wirtschaftsministerin und gebürtige St. Johannerin schon auf den bevorstehenden Wahlkampf ein.

Sie hätte noch gerne weitergemacht und noch viele Dinge umgesetzt, aber die rot-blaue Allianz habe beschlossen, dass sie ihre Arbeit im Interesse des Standorts nicht mehr fortführen könne, so Schramböck.

Hörl und Tanda hinter Schramböck auf Landesliste

Auf der Landesliste hinter Schramböck kandidiert Seilbahn-und Wirtschaftsbundchef Franz Hörl. Auf Platz drei folgt Alexandra Tanda, Geschäftsführerin des Roten Kreuz Innsbruck-Stadt. Damit dürften sowohl Schramböck, als auch Hörl wieder in den Nationalrat einziehen. Bei einem Mandatszugewinn könnte es auch Tanda schaffen.

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Franz Hörl
ORF
Wirtschaftsbundchef Franz Hörl
Alexandra Tanda, ÖVP-Spitzenkandidatin in Innsbruck
Die Fotographen,
Alexandra Tanda, Geschäftsführerin des Roten Kreuz in Innsbruck-Stadt

Kaum Überraschungen bei Regionallisten

Den größten Wahlbezirk – Innsbruck-Land und Schwaz – führt wieder der Langzeitabgeordnete, Bauernbündler Hermann Gahr vor NR Rebecca Kirchbaumer an. Beide dürfen mit einem Mandat rechnen. Auch im Oberland kandidiert erneut NR Elisabeth Pfurtscheller vor Christoph Schultes. Im Unterland steht wie bisher Wirtschaftbündler NR Josef Lettenbichler auf Platz eins vor Andrea Watzl.

Sowohl Pfurtscheller als auch Lettenbichler dürften damit erneut ins Parlament einziehen. Es sei denn der auf Platz fünf im Unterland kandidierende Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger erreicht – mit entsprechender Bauernbund-Wahlkampfhilfe – die gesetzlich notwendigen Vorzugsstimmen und überholt damit Lettenbichler.

Kira Grünberg soll Platz auf Bundesliste erhalten

Die Osttiroler Liste führt Matthias Scherer vor Christina Staffler an und in Innsbruck ist die Landeslistendritte Tanda vor Franz Hitzl gereiht. Kira Grünberg, die Tiroler Spitzenkandidatin bei der letzten Nationalratswahl und nunmehrige ÖVP-Behindertensprecherin, soll auf der Bundesliste gut positioniert werden, sagte Platter. Allerdings sei diese Liste noch nicht erstellt.

Sebastian Kurz und Kira Grünberg
APA/Herbert Pfarrhofer
Kira Grünberg wurde von Sebastian Kurz für die Wahl 2017 als Kandidatin auf der Bundesliste präsentiert. In Tirol war sie Spitzenkandidatin.

Platter will keine Regierungsmöglichkeit ohne ÖVP

Der Wahlkampf werde erst nach dem Sommer wenige Wochen vor der Nationalratswahl starten, so Platter. Seine Partei werde einen Wahlkampf ohne „Schlammschlacht“ und Untergriffe. Ihm sei es wichtig, das Positive herausuzkehren, betonte der Tiroler Parteichef am Montag.

„Das absolute Ziel ist es, dass gegen uns keine Regierung gebildet werden kann“, betonte der Landeshauptmann. Sollten SPÖ und FPÖ nach der Wahl eine Mehrheit haben, dann werden sie eine Regierung bilden, warnte er. Es sei nicht der Wunsch der ÖVP gewesen, dass die Bundesregierung gesprengt wird, das Handeln des ehemaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz sei nach dem Ibiza-Video alternativlos gewesen. „SPÖ und FPÖ haben sich zusammengetan, um die Regierung zu stürzen. Ob das auch der Wählerwille war, werden die Wähler am 29. September entscheiden“, meinte Platter, der eine gute Stimmung für die ÖVP ortete.

Zumindest das Ergebnis der EU-Wahl (42,63 Prozent) erreichen, im Bundesländervergleich das beste ÖVP-Ergebnis einfahren und ein Mandant dazugewinnen – diese Ziele gab Tirols Landeshauptmann Günther Platter am Montag für die Nationalratswahl aus.