Straßenbahn in Innsbruck
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Politik

Nach Kritik an IVB: Konsequenzen gefordert

Die laut ÖGB „schockierenden Arbeitsbedingungen“ bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) sollen Konsequenzen haben. Laut dem Betriebsratsvorsitzenden Helmut Buchacher, der auch SPÖ-Klubobmann in Innsbruck ist, werde er nicht locker lassen.

Helmut Buchacher
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Der Betriebsratsvorsitzende der IVB, Helmut Buchacher, will Fakten auf den Tisch legen.

Die IVB hat auf die Vorwürfe der Gewerkschaft am Freitag reagiert und Fakten gefordert – mehr dazu in Kritik an Arbeitsbedingungen bei Öffis. Diese Fakten werden jetzt auch von Seiten des Betriebsrates gesammelt und konkretisiert, so Buchacher gegenüber ORF Tirol.

In den nächsten drei Wochen werde es dann ein Gespräch mit Bürgermeister Georg Willi (Die Grünen) und mit den Eigentümervertretern der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) geben. Seit Wochen mache auf die Bedingungen innerhalb der IVB aufmerksam, so Buchacher. Die Betriebsversammlung, die er einberufen habe, war ein Hilfeschrei.

FPÖ spricht von Horrorarbeitgeber

Wenig verwundert über die angeblichen Zustände für IVB-Mitarbeiter zeigte sich Innsbruck FPÖ-Stadtparteiobmann Rudi Federspiel in einer Aussendung am Samstag: „Ich benutze täglich den Bus, und die Fahrerinnen und Fahrer bestätigten mir schon lange die untragbaren Arbeitsbedingungen bei den IVB." Er kritisiert deshalb nicht nur die politisch Verantwortlichen, sondern fordert auch personelle Konsequenzen: „Die IVB als Horrorarbeitgeber ist eine Schande für die linke Stadtregierung, der grüne Bürgermeister Georg Willi muss endlich personelle Konsequenzen bei der Geschäftsführung ziehen, dringend."

Buchacher will Sachlichkeit nicht verlassen

Um personelle Konsequenzen an der IVB-Spitze gehe es ihm nicht primär, so Buchacher. Vielmehr fordere er dringenden Verbesserungen für die Belegschaft. So sollten Fahrerinnen und Fahrer gesichert zwei freie Tage in der Woche haben. Es müsse einen eigenen Baustellenfahrplan geben, damit gesetzlich vorgeschriebene Pausen auch tatsächlich in Anspruch genommen werden können. Und schließlich brauche es auch eine gerechtere Bezahlung, weil die Fahrerinnen und Fahrer eine große Verantwortung zu tragen haben.

Viele Krankenstände und eine hohe Fluktuation bei den Mitarbeitern seien Tatsachen und würden belegen, dass die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert werden müssen, so Buchacher. Allein in der Werkstatt beispielsweise hätten rund 50 Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren gekündigt. Er hoffe jedenfalls, dass dieser Hilfeschrei der Belegschaft Wirkung zeigt und keine weiteren Kampfmaßnahmen notwendig werden, so der Betriebsratsvorsitzende.