Es ist wohl keine gewöhnliche Architekturausstellung in den Räumen des aut (Architektur und tirol) in Innsbruck. Das Team von MVRDV stellte vier begehbare Türme in das ehemalige Adambräu-Brauhaus. Der Turm steht dabei für Verdichtung und gegen Zersiedelung, sagt Architektin Nathalie de Vries aus Rotterdam. Immerhin haben die Niederlande und Tirol ein gemeinsames Problem – beide Länder haben nur wenig Baugrund.
Es stelle sich daher die Frage, ob man alle Täler mit Wohnungsbau füllen müsse oder etwas höher bauen, als man bisher gewohnt ist. Die vier Türme in der Ausstellung im aut sollen eine Anregung sein darüber nachzudenken, wie man das machen kann, meint die Architektin.
Übereinanderstapeln als Markenzeichen der Niederländer
Mit weltweit mehr als 250 Mitarbeitern aus 35 Nationen zählt das niederländische Team MVRDV zu den einflussreichen Star-Architekten. Ein Markenzeichen der innovativen Niederländer ist zum Beispiel das Übereinanderstapeln von verschiedenen Funktionen. Man könnte sie daher salopp als Hochstapler bezeichnen.
Architektur seit 1993
MVRDV wurde 1993 von Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries in Rotterdam gegründet. Das Unternehmen entwickelt weltweit Projekte in den Bereichen Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur.
Wohnen und Arbeiten verbinden
In diesen Türmen geht es um das Verbinden von Wohnen und Arbeiten mit viel Freiraum dazwischen und Begegnungszonen. Das soziale Miteinander in diesen Türmen ist Nathalie de Vries ganz wichtig. Man müsse darüber nachdenken, ob und wie man in den Türmen ein Dorfgefühl entwickeln kann, so die Architektin.
Fassaden werden zu kleinen Kraftwerken
Die Fassaden der Gebäude sollen in Zukunft nicht nur begrünt werden, sondern durch innovative Materialien auch zum Gewinnen von Energie genutzt werden.
Die Ausstellung im aut läuft bis Ende September.