GKI Kraftwerk Skizze
GKI
GKI
Wirtschaft

Wetter verzögert Kraftwerksbau

Die Fertigstellung des im Bau befindlichen Gemeinschaftskraftwerks Inn (GKI) im Oberen Gericht bei Prutz, wird sich witterungsbedingt um ein weiteres Jahr nach hinten verschieben. Kostenmäßig liege man laut TIWAG aber dennoch im Plan.

Erst 2023 soll das Kraftwerk in Vollbetrieb gehen, teilte GKI-Geschäftsführer Johann Herdina in einer Aussendung mit. Der Kostenrahmen von 604,9 Mio. Euro soll halten.

Von Lawinengefahr bis Steinschlag

Grund für die Verzögerung seien außergewöhnliche Witterungsverhältnisse im heurigen Frühjahr, hieß es. „Von den Schneemassen mit drohender Lawinengefahr über Steinschläge bis zum Hochwasser im Juni, das die Baustelle beinahe überschwemmt hätte, bleibt dieses Großprojekt eine Herausforderung“, begründete Herdina, auch Vorstandsdirektor der TIWAG, die Verspätung.

Erschwerte Bedingungen hätte es vor allem an der Wehranlage sowie dem Dotierkraftwerk in Ovella gegeben. Hier können die Arbeiten frühestens im Spätherbst fortgesetzt werden, da Sicherungsmaßnahmen im darüberliegenden Hang stattfinden würden, hieß es. Schneller komme dagegen die zweite Tunnelbohrmaschine voran, die Vortriebsarbeiten sollen vor Ende Juli abgeschlossen sein. Nach dem Durchstich auf der Nordseite steht die Südmaschine derzeit bei 338 Metern der insgesamt zwölf Kilometer langen Südröhre.

Strom für 90.000 Haushalte

Der Tiroler Landesenergieversorger TIWAG hatte 2018 beim im Oberen Gericht bei Prutz entstehenden GKI die Anteile des Verbundes im Ausmaß von zehn Prozent übernommen. Damit hält die TIWAG 86 Prozent. Die restlichen 14 Prozent blieben bei den Engadiner Kraftwerken entsprechend dem Erzeugungsanteil.

Das Kraftwerk soll nach seiner Inbetriebnahme über 440 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr erzeugen. Das entspreche dem Stromverbrauch von rund 90.000 Haushalten, hieß es. Im Vorjahr wurde bekanntgegeben, dass sich die Kosten für das Kraftwerk von den ursprünglich geplanten 461 auf 604,9 Mio. Euro erhöhen.