Lkws im Stau
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Verkehr

Transitboom am Brenner bleibt ungebrochen

2018 sind erstmals mehr Lkws über den Brenner gefahren als über die Schweizer und die französischen Alpenpässe. Ursachen sind laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) der billige Diesel in Österreich und die höhere Maut in der Schweiz.

Seit Jahren sinkt der Lkw-Transitverkehr in der Schweiz, während über die Brennerroute immer mehr Lkws rollen. So sind allein im letzten Jahr über den Brenner mehr Lkws gefahren als über die vier größten Schweizer Alpenrouten und auch die französischen Alpenübergänge Frejus und Mont Blanc zusammen.

Insgesamt 2,4 Millionen Schwerfahrzeuge passierten den Brenner. Über die Schweizer Alpenpässe Gotthard, San Bernardino, Simplon, den Grossen St. Bernhard und die besagten zwei französischen Transitrouten fuhren 2,37 Millionen Schwerlaster.

Lkws auf der Europabrücke
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Ursachen für Transitexplosion

Drei wesentliche Gründe hätten laut VCÖ zu diesem Rückgang in der Schweiz und in Frankreich geführt. Die Lkw-Maut dort ist deutlich höher als am Brenner, Diesel wird höher besteuert und die Schieneninfrastruktur wird seit nunmehr drei Jahrzehnten ständig verbessert und ausgebaut.

Damit diese für Tirol negative Entwicklung gestoppt werden kann, müsse nach Ansicht des VCÖ die Dieselsteuer empfindlich erhöht werden. Zudem müsse es strengere Kontrollen der Tempolimits geben, und die sogenannte Alpentransitbörse müsse nach jahrelangen Diskussionen endlich eingeführt werden. Das würde eine Deckelung der Lkw-Fahrten über alle Alpenübergänge bedeuten.

Jeder zweite Lkw, der die Nord-Süd-Route benützt, fährt über den Brenner. So ist der Transitverkehr über die Brennerroute und damit durch Tirol seit 2010 um immerhin ein Drittel gestiegen.