Wer als Bergsteiger extreme Höhen stürmt, riskiert ein Hirnödem, das „Höhenhirnödem“. Dass Hirnödeme aber auch durch direkte Sonneneinstrahlung entstehen können, ist vielen nicht bewusst. Davor warnt nun der Leiter der Notfallmedizin der Klinik Innsbruck. Rund ein Drittel der Fälle sind sonnenbedingte Hirnödeme.
Gefahr eines Sonnenstiches
In der Notfallaufnahme der Klinik Innsbruck gibt es derzeit aufgrund der Hitzewelle viel zu tun. Während ein Teil der Beschwerden durch die Hitze verursacht werden, sollten die Gefahren durch die direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf nicht vernachlässigt werden, sagt der Notfallmediziner Frank Hartig. Wer zu viel Sonne auf den ungeschützten Kopf, Hals oder Nacken bekommt, riskiert einen Sonnenstich.

Im Extremfall schwillt Gehirn an
Mitunter müsse man die Patienten stationär überwachen und aufnehmen, so Hartig. Der Mediziner erwähnt dabei vor allem junge, sportliche Menschen, die Schwimmen, Rad fahren oder auf den Berg gehen, sowie Arbeiter und Obdachlose, die in der Sonne liegen.
Ein Sonnenstich kann schlimmstenfalls zu lebensgefährlichen Komplikationen wie einem Hirnödem führen, sagt Hartig. Hier kommt es zu einer Schwellung des Gehirns. In den vergangenen Jahren habe man pro Jahr etwa zwei bis drei Fälle gehabt, wo Menschen an einem Hirnödem gestorben sind. Am besten hätten sich Strohhüte als Sonnenschutz bewährt, so der Leiter der Notfallaufnahme.
UV- und Ozonbelastung
Neben der Gefahr eines Sonnenstichs beziehungsweise Hirnödems bringt die hoch am Himmel stehende Sommersonne weitere Gefahren mit sich. So kann sich viel bodennahes Ozon bilden und die UV-Intensität ist sehr hoch. Über die jeweilige Ozon- und UV-Belastung gibt wetter.ORF.at Auskunft.