Tauernbach
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Umwelt

NGO-Kritik an geplantem Kraftwerk

Mehrere Umweltorganisationen orten eine massive Natur-Gefährdung durch das Tauernbach-Kraftwerk in Matrei in Osttirol. Die TIWAG plant dort ein Ausleitungskraftwerk. Die Bewilligung des UVP-Verfahrens liegt derzeit zur Einsicht auf.

Im Mai hat die TIWAG ihre Zuversicht für das geplante Tauernbach-Kraftwerk in Matrei in Osttirol zum Ausdruck gebracht. Man erwarte grünes Licht, sagte Vorstandsdirektor Johann Herdina: „Wir gehen davon aus, dass wir schon alles in dem Projekt erklärt und alle Argumente angeführt haben. Natürlich werden sie dann in den nächsten Instanzen vertieft zu bearbeiten sein, aber wir gehen dem mit Zuversicht entgegen.“

TIWAG Projekt am Tauernbach
TIWAG
Das geplante Tauernkraftwerk

„Übergeordnetes öffentliches Interesse nicht gegeben“

Der positive Bescheid der Abteilung für Umweltschutz liegt jetzt zur Einsicht auf. Der WWF will mit allen Mitteln gegen den Bescheid vorgehen, sagt Gewässerschutzexperte Gerhard Egger: „Es kann nicht sein, dass man Verschlechterungen in Kauf nimmt, unter dem Argument, dass man erneuerbare Energie ausbauen muss. Wir sehen, dass es bessere Umweltoptionen gibt und dass das übergeordnete öffentliche Interesse bei diesem Vorhaben nicht gegeben ist, weil es so viele Nachteile hat, die diesen Eingriff niemals aufwiegen.“

Alpenverein, WWF, der Verein Erholungslandschaft Osttirol und der Umweltdachverband warnen einmal mehr vor ökologischen und wirtschaftlichen Schäden durch das Tauernbachkraftwerk. Es gäbe massive Auswirkungen auf die mittlerweile geschützte Isel, so Gerhard Egger. Es müsse gut überlegt werden, welche Nutzungen in einem Schutzgebiet verträglich sind. Dies betreffe nicht nur die Isel selbst, „sondern auch die einzigartigen Quellflüsse“, so Egger.

Die Umweltorganisationen bereiten ihre Einsprüche vor, die TIWAG wiederum hofft auf einen Baubeginn 2023.