Präsidium FC Wacker Innsbruck
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Sport

FC Wacker speckt kräftig ab

Nach dem sportlichen Misserfolg kommen auf den FC Wacker Innsbruck auch finanzielle Probleme zu. Der Verein kündigte alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle und schließt einen Wechsel in den Amateurbereich nicht aus.

Der FC Wacker Innsbruck ergreift den Abstieg in die 2. Liga als Gelegenheit, einen kompletten Schnitt zu machen. Für eine sinnvoll ausfinanzierte Saison 2019/2020 brauche der Verein laut Präsident Gerhard Stocker vier Millionen Euro. Bis jetzt habe der Verein nur drei Millionen.

Mitarbeiter der Geschäftsstelle mit Ende Juni gekündigt

Der Fußball-Bundesliga-Absteiger kündigt daher mit Ende Juni vorerst sämtliche an der Geschäftsstelle tätige Mitarbeiter. Das betrifft 14 Personen, darunter auch Sportchef Alfred Hörtnagl. Das gab der Verein am Mittwoch bei einer „Zukunftspressekonferenz“ bekannt.

Der sportliche Bereich sei davon nicht betroffen, alle Mannschaften würden weiterspielen, sagte Obmann Gerhard Stocker. Die ab Ende Juni laufenden Kündigungsfristen würden genutzt, um alles zu versuchen, zusätzliche finanzielle Mittel aufzustellen.

Wacker Präsident Gerhard Stocker
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Gerhard Stocker, Präsident des FC Wacker Innsbruck

Je nach tatsächlichem Budget würde man im Herbst entsprechend Mitarbeiter wieder anstellen oder auch nicht. Als Erpressung der öffentlichen Hand sieht Wacker dieses Vorgehen nicht.

Wacker am Monatsende praktisch schuldenfrei

Mit Ende Juni dürfte Wacker Innsbruck aus heutiger Sicht faktisch schuldenfrei sein. „Das ist eine Leistung, da der Verein auch in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht auf Rosen gebettet war und wir den Verlustvortrag auf null abgetragen haben“, so Stocker.

Wacker-Präsident Gerhard Stocker sieht seinen Verein fortan als reinen Tiroler Ausbildungsverein. Ein geplanter, baldiger Wiederaufstieg Wackers in die Bundesliga ist übrigens definitiv kein Thema.

Land sieht genügend Geld in Verein

Das Land Tirol hält den Verein im Gegensatz zur Vereinsspitze für ausreichend budgetiert. „Mit drei oder dreieinhalb Millionen Euro müsste ein Spielbetrieb aufrechtzuerhalten sein“, sagte Sportlandesrat und LHStv. Josef Geisler (ÖVP).

Die von der Vereinsführung angekündigte neue Ausrichtung, auf junge heimische Talente zu setzen, sei zu begrüßen und müsste auch mit weniger Mitteln zu stemmen sein als in der Bundesliga, so Geisler. Schließlich habe auch die zweite Mannschaft des FC Wacker in der vergangenen Saison in der 2. Liga Erfolg gehabt.