Traktor auf einer Wiese
pixabay/pixel2013
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Umwelt

Vitalpin: Pistenwiesen als Lebensraum

Die Initiative Vitalpin möchte ein Bewusstsein für den Stellenwert der kleinteilig strukturierten alpinen Tourismusbranche schaffen. Bei einer Diskussion in Innsbruck sollte aufgezeigt werden, dass Ökonomie und Ökologie im Tourismus nicht im Gegensatz stehen.

Bei der Auftaktveranstaltung von Vitalpin in Innsbruck wurde eine Studie zum Thema „Ökologisches Pistenmanagement“ vorgestellt. Neben drei anderen Studien wurde diese Studie von den Schmittenhöhenbahnen in Zell am See in Auftrag gegeben. „Mit der Präsentation der Studienergebnisse wollen wir Vorurteile entkräften, eine breitere Diskussion anstoßen und so ein Umdenken einleiten“, sagte Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhen AG.

„Vorurteil lebensfeindlicher Pisten überholt“

In der Studie wurden die Einflüsse von technischer Beschneiung, der Präparierung der Pisten sowie die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auf die heimische Flora und Fauna untersucht. Laut Vitalpin zeigen die Studienergebnisse, dass auf vielen Standorten die örtlichen Bedingungen und die Form der Bewirtschaftung entscheidender seien als die Folgeeffekte der Beschneiung.

Skipiste in der Sonne
ORF
Laut Studie leisten Pistenwiesen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt

„Skipisten sind zwar im Regelfall relativ einheitliche und ebene Flächen, bei ihnen ist jedoch selten die Notwendigkeit der landwirtschaftlichen Produktion gegeben“, sagte Helmut Wittmann, Leiter des Instituts für Ökologie und Leiter der Studie. Daher könne auf diesen Flächen die Pflege in Hinblick auf Artenvielfalt und Bedürfnisse seltener Arten optimiert werden, wie Wittmann sagte. Ungedüngte Pistenwiesen, auf denen nur selten gemäht werde, seien ein wichtiger Lebensraum für gefährdete Organismen oder auch Schmetterlingsarten, die im Alpenvorland bereits ausgestorben sind.

Immer wieder Kritik an Beschneiungen

Die Beschneiung in Österreich wird immer wieder stark kritisiert. Mittlerweile sind mehr als 70 Prozent der österreichischen Skigebiete mit Beschneiungsanlagen ausgestattet. Die künstliche Beschneiung ist dabei sehr ressourcenintensiv, für die Erzeugung von Kunstschnee wird sehr viel Wasser und Strom benötigt.

Der Alpenverein kritisiert auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Da der Kunstschnee eine andere Kristallstruktur als Naturschnee habe, würden zahlreiche Pflanzen darunter erfrieren und absterben. Dadurch würden rund um Pistenflächen tote Landstriche entstehen. Auch Wildtiere würden durch Beschneiungsanlagen in ihrem Lebensraum beeinträchtigt. Zum einen nehme durch die Beschneiung ihr Nahrungsangebot an Bodenlebewesen ab, zum anderen erzeugen die Beschneiungsanlagen Lärm, der ein großer Störfaktor sei, so der Alpenverein.