Nach wie vor sind Grundstücke und Eigentumswohnungen in Innsbruck, dem Bezirk Innsbruck Land und im Raum Kitzbühel am teuersten. Jedoch sei ein gebremster Anstieg bei den Immobilienpreisen zu verzeichnen, hieß es am Dienstag bei der Präsentation des Immobilienpreisspiegels 2019 in Innsbruck.
Regional große Unterschiede
In Raum Innsbruck und Umgebung seien in allen Wohnlagen die Grundstückspreise für Einfamilienhäuser erheblich gestiegen. Zwischen sechseinhalb und neun Prozent stiegen die Preise 2018 in der Landeshauptstadt. Im Innsbrucker Umland sowie in Kitzbühel steigen Preise vor allem in den guten Wohnlagen. „Die Nachfrage in dieser Region (Anm. Kitzbühel) übertrifft das Angebot allerdings bei weitem. In einzelnen Bezirken sind andererseits auch Preisrückgänge festzustellen“, sagte Arno Wimmer, Bundesberufsgruppensprecher der Immobilienmakler Österreich. Als Beispiele nannte er Reutte, Schwaz oder Imst in bestimmten Wohnlagen.
Am schlechtesten würden sich derzeit Einfamilienhäuser verkaufen. In den Bezirken Reutte, Landeck, Schwaz und Lienz waren auch hier die Preise rückläufig, sagte Wimmer. Aktuell gehe der Trend dahin, dass Einfamilienhäuser in guten Lagen von Bauträgern erworben werden, um dann verdichtet zu bauen.
Mietpreise gehen in ganz Tirol zurück
Bis auf wenige Ausreißer, wie zum Beispiel in Telfs, gehen die Preise bei Mietwohnungen im gesamten Bundesland zurück. Gemessen an der Inflation sind Mieten sowohl in Innsbruck-Land als auch in Innsbruck-Stadt rückläufig. „Das hängt auch davon ab, wie viele Personen, speziell in der Stadt Innsbruck, zuwandern. Der Bevölkerungszuwachs ist in den letzten Jahren nicht so eingetreten, wie man ihn prognostiziert hat“, erklärte Philipp Reisinger, Obmann der Immobilientreuhänder. Außerdem würden Preise bei Mietwohnungen durch das breitere Angebot und die größere Verfügbarkeit sinken, sagte Reisinger.
Kritik am Interessentenmodell
Von Seiten der Treuhänder sieht man das Interessentenmodell kritisch und fordert, auf dieses zu verzichten. Preisdämpfende Maßnahmen oder der Ausbau von Vorsorgeflächen seien laut Reisinger nicht zielführend. „Das führt dann nicht zu einer Verbreiterung des Markts, sondern zu einer Verengung des Markts“, so Reisinger. Private Wohnbauträger würden so in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt und würden abwandern.