Flüchtlingsunterkunft Bürglkopf Fieberbrunn
APA/Zoom.Tirol
APA/Zoom.Tirol
Chronik

Diskussion um Flüchtlingsheim Bürglkopf

Im Rückkehrzentrum des Innenministeriums Bürglkopf in Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) befinden sich weiterhin sieben Asylwerber im Hungerstreik. Sie protestieren damit gegen die aus ihrer Sicht untragbaren Zustände in der Einrichtung.

Walter Astner, der Bürgermeister von Fieberbrunn, zeigte sich am Dienstag wenig erfreut über die schlechte Presse über das Rückkehrzentrum durch den Hungerstreik, wie er sagte. „Verständnis im Ort hat man für diesen Hungerstreik derzeit nicht, weil unserer Ansicht nach die Einrichtung am Bürglkopf alles andere als unzumutbar ist“, sagte Astner. Es stehe jedoch jedem frei einen Hungerstreik zu machen, um auf seine Bedürfnisse hinzuweisen.

„Abgelegenheit bedeutet nicht, dass sie Krank macht, wie das behauptet wird, sondern dass man vielleicht auch Ruhe hat und von niemanden behelligt wird“, sagte Astner. Fieberbrunn sei ohnehin nicht so pulsierend, wie man sich das von Seiten der Gemeinde wünschen würde.

Kritik am Asylheim von Amnesty International

Das Asylheim in Fieberbrunn sei sehr abgelegen, isoliert und besonders für Kinder ungeeignet, kritisierte Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International. Er spricht von „bösartiger Behördenwillkür“. Die Unterbringung am Bürglkopf sei inhuman, menschenrechtswidrig und nicht notwendig. In Österreich gibt es seiner Meinung nach genügend mittlerweile geschlossene Asylunterbringungsmöglichkeiten, die fairer, sozialer und menschenwürdiger sind. Es gebe keinen Grund, diese Asyleinrichtung weiter zu betreiben, so Patzelt.

Flüchtlingsunterkunft Bürglkopf Fieberbrunn
APA/Zoom.Tirol

Auch Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) hatte sich für eine Schließung des Rückkehrzentrums am Bürglkopf ausgesprochen.

Im Hungerstreik seit 4. Juni

Der Hungerstreik in der Flüchtlingsunterkunft hatte am 4. Juni begonnen. Ursprünglich sollen sich 15 Asylweber daran beteiligt haben, darunter war auch ein 15-jähriger Bub – mehr dazu in Asylwerber in Hungerstreik getreten.