Mit Zähnen und Hufen kämpfen die acht Zuchthengste des Norikerverbandes um ihren Platz in der Rangordnung für den kommenden gemeinsamen Sommer auf der Alm. Das urwüchsige Spektakel hat hunderte Zuschauer an die Koppel auf der Stallbachkaralm gelockt. Allerdings gehe es dabei nicht um eine Volksbelustigung sondern um ein Kräftemessen, das für den Frieden auf der Alm notwendig sei, betont Christian Wild, der Obmann des Tiroler Norikerzuchtverbandes: „Da geht es zwei bis drei Stunden auf, und dann herrscht Ruhe und jeder weiß, wo er hingehört“, sagt er.
„Es schaut schlimmer aus, als es ist“
Bei den Rangordnungskämpfen sei es noch nie zu schlimmeren Verletzungen als ein paar Blutergüssen gekommen, sagt Wild. „Es schaut schlimmer aus, als es ist“, so der Norikerobmann. Wenn die Hierarchie erst geklärt ist, würden sich die Tiere schnell beruhigen. Das bestätigt auch Sennerin Theresa Schnell, die die Hengste während der nächsten drei Monate auf der Alm betreuen wird. Da seien sie dann durchaus gesittet und manchmal sogar zum Kuscheln aufgelegt, sagt sie. Davon ist während der Kämpfe allerdings nichts zu merken.
Zwischen 691 und 865 Kilo
Der Rappe Zitter Schaunitz von der Deckstation Matrei in Osttirol stellt mit 865 Kilogramm das Superschwergewicht dar, der Fuchs Beethoven Nero aus Obertilliach ist mit 691 Kilo das Fliegengewicht in der Arena. Der Champion liegt gewichtsmäßig mittendrin: Der schwarzgraue Hengst Stubai Vulkan aus St. Johann in Tirol, ein sogenannter Mohrenkopf, hat sich in den Abendstunden des Sonntags als Sieger herauskristallisiert. Er wiegt 725 Kilo und kann außerdem die Erfahrung von 13 Almsommern in die Waagschale werfen. Die Zeit auf der Alm verbringen die Deckhengste übrigens ganz ohne Stuten. Zum einen, um ihnen eine Ruhepause zu gönnen, zum anderen, um Eifersüchteleien hintan zu halten.