
Charakter: einfache Wanderung/Spaziergang
Entfernung: ca. 2 Std., 7,5 km, 100 Hm ↑↓
Ausgangspunkt: Vahrn bei Brixen, Parkplatz im Oberdorf unterhalb der Kirche
Öffi-Anreise: Zug BHF Brixen, Bus 329
Der Eisacktaler Keschtnweg
Der Eisacktaler Keschtnweg (Kastanienweg) beginnt in Vahrn und führt über mehr als 60 km bis zum Schloss Runkelstein bei Bozen. Die genussvolle Wanderung von Vahrn zum Vahrner See folgt einem Teil der ersten Keschtnweg-Etappe. Der Kastanienhain von Vahrn mit seinen alten, riesigen Kastanienbäumen wird zum Beispiel schon vortrefflich vom bekannten Reiseschriftsteller Heinrich Noè 1898 beschrieben, als ein ganz besonderer Ort mit dem Vorzug an der Bahnlinie zu liegen. In diesen über 100 Jahren seiner Zeilen hat sich ein bisschen etwas geändert. Die Nähe zur Bahnlinie wir heute eher als Nachteil empfunden, da der Lärm der Züge inzwischen als eine kleine Trübung der sonst so beschaulichen Ruhe empfunden wird. Auch der ehemals große Kastanienhain selbst musste zum Teil einem Wohnbauprojekt weichen und einige der verbliebenen Bäume kämpfen nach der Unterschutz-Stellung mit dem weitverbreiteten Kastanienrindenkrebs. Einige sind leider schon verdorrt und mussten gefällt werden. Nichtsdestotrotz ist der Kastanienweg mit dem kleinen Hain immer noch ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit.

Ein gemütlicher Spaziergang
Die rund 2-stündige Wanderung, vielmehr ist es ein Spaziergang, startet in Vahrn. Als idealer Startpunkt eignet sich der Parkplatz im Oberdorf unterhalb der Kirche (gebührenfrei, Parkzeit 240 Minuten). Nordtiroler, die auf der Autobahn südwärts fahren, nehmen die Autobahnausfahrt Brixen und fahren weiter in Richtung Brixen. Noch vor der Stadt gibt es eine Abfahrt nach links in den Ort Vahrn. Im Ort gibt es mehrere Wegweiser zum Keschtnweg in Richtung Vahrner See.

Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“,
17.11.2023
Sonnig und flach dem Vahrner See entgegen
Nahezu ohne Höhenunterschiede geht’s an den Resten des Kastanienhains vorbei und durch die Siedlung am Kastanienweg nordwärts. Ein kurzes Stück geht’s über Wiesen auf breitem Schotterweg. Am Waldrand angelangt weisen an einer Weggabelung die Hinweisschilder rechts zum Vahrner See. Dieser rechte Weg ist jener, der unmittelbar neben der Bahnlinie verläuft. Der linke, nicht beschilderte Weg (in den Karten mit Nr. 1A eingezeichnet) hält etwas mehr Abstand zur Bahn und ist entweder für den Hin- oder Rückweg empfehlenswert. Kurz vor dem Parkplatz vom Vahrner See treffen sich jedenfalls beide Varianten.
Idyll und zugleich Grab von Kriegsrelikten
Nach ca. drei Kilometer, ca. 1 Stunde Gehzeit erreichen Sie das Gasthaus Vahrner See. Links an der Einkehr führt der Weg weiter zum See. Der kleine See ist im Privatbesitz und hat ein geschütztes Biotop im südlichen Teil, wo ein herrlicher Schilfbestand erfreut. Bis 2018 war der See ein sehr beliebter Badesee, allerdings ist er inzwischen gesperrt. Der Grund dafür liegt sozusagen am Seegrund: In/nach beiden Weltkriegen wurden Unmegen an Kriegsmaterial im See versenkt, dessen Bergung vermutlich Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Aus Sicherheitsgründen wurde der See sowohl zum Baden als auch zum Fischen gesperrt. Auch die Umrundung des Vahrner Sees ist nicht mehr gestattet. Man genießt am Ufer die herbstliche Beschaulichkeit und spaziert anschließend zurück nach Vahrn (Gehzeit gesamt ca. 2 Stunden, 7,5km, 100 Hm ↑↓).
Hubert Gogl wünscht einen schönen Ausflug nach Südtirol!