Der Salvesenbach hat einst die zahlreichen Schmiedehämmer der Nagelschmieden von Tarrenz betrieben. Tarrenz war der Ort der Nagelschmieden, wie ein alter Spruch beschreibt: „Tårre’z isch å schiane Stådt, då rinnt d’r Båch durch d’Mitte – Haiser sei’sinscht kuane dene, wiå laut’r Någlschmitte…“

Charakter: familientaugliche Wanderung
Entfernung: 4 km, 200 Hm ↑↓, ca. 2 Std.
Ausgangspunkt: Tarrenz, Parkplatz bei der Kirche
Öffi-Anreise: ab Imst Bus 4206; HST „Am Tasen“ oder „Schulgasse“
Leichtes Spiel für den Salvesenbach
Bevor der Salvesenbach das Gurgltal erreicht, muss er sich durch einen nur wenige Meter breiten Felsspalt zwängen. Über diesen schmalen, aber 40 m tiefen Einschnitt spannt sich eine kurze Stahlbrücke – es ist der Hohe Übergang. Der Salvesenbach hat sich im Laufe der Geschichte diesen schmalen Weg selbst gebahnt, allerdings hatte er dabei den Vorteil, dass das Gestein alles andere als fest ist.
Die Salvesenklamm befindet sich am südlichen Ausläufer der mächtigen Heiterwand (mit 7,5 km die längste geschlossene Felswand der nördlichen Kalkalpen – östlich vom Hahntennjoch), die für die Brüchigkeit des Gesteins berüchtigt ist.

Start bei der Pfarrkirche Tarrenz
Die Rundwanderung durch die Salvesenklamm kann an mehreren Stellen gestartet werden, wobei mit Start bei der Pfarrkirche von Tarrenz die Orientierung und die Parkmöglichkeiten am einfachsten sind. Oberhalb der Kirche ist ein Parkplatz (Kurzparkzone 180 min; was mehr als ausreichend ist).
Am oberen Ende des Parkplatzes ist der Weg in Richtung Klamm bereits angeschrieben. Der breite Waldweg verläuft hier entlang des Hanges oberhalb des Schießstandes und die Piste des Skiliftes querend hinein in Richtung Salvesenklamm. Dabei sind bereits einige Skulpturen heimischer Künstler entlang des Weges zu sehen.

Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 24.3.2023
Der Niedere Übergang am Eingang der Klamm
Bereits nach einem knappen Kilometer wird über eine kurz abwärtsführende Metallstiege der Niedere Übergang erreicht. Eine Fußgängerbrücke (mit Hundespur) überspannt hier den Salvesenbach, der inzwischen senkrechter Felswände hier die Klamm verlässt. Zwar nicht besonders ansehnlich, aber imposant ist rechts der Brücke eine große Geschiebesperre, die Tarrenz vor Vermurungen schützt.
Dieses Geschiebebecken muss alljährlich ausgebaggert werden, denn der Salvesenbach bringt bei Gewitter Unmengen an Schotter von der mächtigen und brüchigen Heiterwand.
Gemütlich ansteigend zum Hohen Übergang
Der inzwischen schmälere Weg gewinnt nun östlich des Salvesenbaches an Höhe. In diesem Bereich befinden sich einige wenige Überreste der Burganlage von Altstarkenberg (zerstört im 15. Jhd.). Der Steig schlängelt sich ansteigend durch den Föhrenwald, gibt immer wieder ein paar Ausblicke südwärts zum Tschirgant und ins Pitztal frei. Gut mit Geländer gesichert nähert man sich hoch überm Salvesenbach dem Hohen Übergang (2,2 km ab Start). Die Brücke überspannt den schmalen, 40 m tiefen Einschnitt. Tief unten rauscht das Wasser unablässig durch den engen Felsspalt. Man kann sich gut vorstellen, welche Kräfte hier speziell bei Gewitter walten.

Jenseits der Klamm zurück nach Tarrenz
Vom Hohen Übergang führt eine steile Metalltreppe hinauf. Danach quert der Steig oberhalb der Schlucht durch den Wald auswärts und erreicht den Waldrücken. Nun kommen die ersten Häuser einer Siedlung. Im Bereich von einem Wegkreuz würde links ein Steig abzweigen, der allerdings nicht beschildert ist.
Besser schlendert man entlang der Straße wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei kommt man am Gasthaus Gurgltalerhof vorbei. Nach insgesamt ca. 1,5 – 2 Stunden Gehzeit (4 km, 200 Hm) schließt sich die genussvolle Runde bei der Kirche in Tarrenz.
Hubert Gogl wünscht viel Vergnügen in der Salvesenklamm!