Der Reither Kogel (1.336 m) hat im Bergbau eine zentrale Rolle gespielt. Vom 15. bis ins 19. Jahrhundert wurden Silber- und Kupferbergbau in großem Umfang betrieben und war hinter Schwaz der zweitgrößte Bergbau Tirols.
Charakter: am AV-Steig Trittsicherheit notwendig, exponiertes Gelände
Entfernung: Gehzeit 3 ½ – 4 Std.; 750 Hm ↑↓; 10 km
Ausgangspunkt: Reith; Parkplatz Reither Kogel Bahn
Öffi-Anreise: Bus 4074 ab Brixlegg Bahnhof; HST Reitherkogelbahn
Der Pförtner vom Zillertal
Der Reither Kogel (1.336 m) steht als Eckpfeiler am Schnittpunkt vom Inntal, Zillertal und dem Alpbachtal und präsentiert sich wie ein Pförtner am Eingang ins Zillertal. Der kegelförmige Berg ist bis oben bewaldet und fällt sehr steil nach allen Seiten ab: Nach Norden mit einem extrem steilen 800 m hohen „Nadelwald-Nordwand“ und nach Süden bricht eine senkrechte 40 m hohe Felswand unmittelbar vom Gipfelkreuz ab. Auch die ost- und westseitigen, ebenfalls bewaldeten Hänge sind ungemein steil. Ein gewisses Maß an Trittsicherheit ist damit für die Bergtour auf den Reither Kogel angebracht. Der Ausflug auf den markanten Berg sollte nicht unterschätzt und nicht als einfacher Spaziergang eingeschätzt werden.
Start bei der Reitherkogel Bergbahn
Ein idealer Startpunkt für die Wanderung ist der Parkplatz der Reitherkogelbahn fast im Ortszentrum von Reith. Während der Sommermonate darf am Bergbahn-Parkplatz (649 m) kostenfrei geparkt werden. Bei Bahnbetrieb kann auch der Abstieg gemütlich mit der Reitherkogel Bergbahn gemacht werden. Vom Parkplatz geht man zurück in Richtung Ortszentrum und hält sich an der „großen“ Kreuzung (Straße von der Kirche heraufziehend) in Richtung Osten (Straße in Richtung St. Gertraudi). Auf der rechten Seite zeigt sich bald der Musikpavillon. Er ist ein guter Anhaltspunkt, denn nach dem Pavillon biegt man auf die erste Straße, die links abbiegt, ein (Hinweisschilder Reither Kogel). Nun gehts bestens beschildert in den Ortsteil Ried zur Hubkapelle.
Spannend am Steig oder entspannt am Forstweg
Bei der Hubkapelle kann man sich entscheiden, ob man am weitausholenden Forstweg (Panoramaweg) oder am Steig (AV-Steig) aufsteigen möchte. Unvergleichlich schöner, aber auch anspruchsvoller ist der Alpenvereins-Steig. Dieser alte Steig, der von den Bewohnern am „Hinterkogel“ ehemals als Schul- und Kirchweg genutzt wurde, betreut die Alpenvereins-Ortsgruppe Reith. Wählt man den Steig, geht man an der Hubkapelle rechts vorbei, leicht abwärts in den Wald und kommt so schon bald auf den AV-Steig. Wer den Panoramaweg wählt, folgt dem Fahrweg an der Hubkapelle links ansteigend.
Eine kurze seilversicherte Stelle am AV-Steig
Besonders bei Nässe ist am AV-Steig Vorsicht angebracht, denn der durchgehend bewaldeten Nordhang ist ansehnlich steil. Eine besonders exponierte Stelle ist mit einem Drahtseil und einigen Trittbügeln „entschärft“ (ca. 20 m). Der AV-Steig trifft schließlich in einer Höhe von 955 m auf den Panoramaweg. In einer Senke zwischen befindet sich hier die „Kringwies“, ehemals war hier ein ganzjährig bewirtschafteter Bauernhof. Heute ist es das Anwesen eine Alm, die vom Weg in einem Bogen umschlossen wird.
Exponierter Gipfelaufstieg mit herrlichen Ausblicken
Der Panoramaweg führt weiter aufwärts zu den Höfen am „Hinterkogel“. An der Stelle, an der die Wiesen beginnen (Schranke, meist offen), zweigt links der Steig zum Gipfel vom Reither Kogel ab (1.145 m; Zeitangabe am Schild 45 min). Auf diesen abschließenden 200 Höhenmetern ist nochmals ein schmaler Steig im steilen Gelände zu meistern. Besonders schön sind hier die Ausblicke, die sich immer wieder im Wald auftun: Ins Inntal in Richtung Innsbruck, ins vordere Zillertal, ins Inntal Richtung Kufstein. Eine Augenfreude ist auch der Blick auf den blaugrünen Inn, der sich seinen Weg durch den breiten Talboden bahnt.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 23.9.2022
Bäume überragen das Gipfelkreuz
Schließlich erreicht man den bewaldeten Gipfel. Das Gipfelkreuz (mit Gipfelbuch) am Reither Kogel (1.336 m) ist dabei von zahlreichen Bäumen überragt. Südseitig bricht jäh eine Felswand ab, daher gibt es einen Zaun, um beim beeindruckenden freien Ausblick südwärts über das Zillertal hinein nicht in Absturzgefahr zu kommen.
Aufstieg bis zum Reither Kogel: ca. 2 -2 ½ Std., 740 Hm, 5 km
Am Kreuzweg talwärts nach Reith
Der Abstieg vom Reither Kogel folgt nun ostwärts dem Steig entlang hinunter zu den Wiesen am Hinterkogel. Dieser erste Teil erfordert nochmals etwas Vorsicht. An der Schwablkapelle (1.180 m) vorbei gehts nun jenseits der Wiese bei einem Spielplatz talwärts. Man folgt hier dem Kreuzweg, der steil talwärts führt und die Felder bei der Hubkapelle erreicht. Auf bekanntem Weg geht’s nun durch Reith zurück zum Ausgangspunkt an der Talstation der Bergbahn. Alternativ kann man natürlich zu den Betriebszeiten der Bergbahn von Hinterkogel hinüber zur Bergstation der Reitherkogelbahn wandern und mit dieser ins Tal fahren (Betrieb 2022 bis 3.10.; Mittwoch Ruhetag).
Abstieg nach Reith: 1 ½ – 2 Std., 740 Hm, 4 km
Hubert Gogl wünscht viel Freude bei der Tour auf den Reither Kogel!