Die steilen Südflanken im Sellraintal sind in Anlehnung an den jeweiligen Weiler unterhalb öfters als Sonnberg benannt. So gibt es unter anderem den Kreuzlehner Sonnberg, den Peider Sonnberg und den Haggener Sonnberg. Die Sonnbergalm steht genau oberhalb von St. Sigmund. Früher wurden die steilen Wiesen gemäht, heute dienen sie vorwiegend als Almgebiet.
Charakter: einfach, aussichtsreich
Entfernung: gesamt ca. 3 Std., 7,3 km, 530 Hm ↑↓
Ausgangspunkt: St. Sigmund, Haggen
Öffi-Anreise: Regionalbus; fährt bis St.Sigmund
Herrliche Rundtour mit Aussicht und Einkehr
Kurz, einfach, aussichtsreich und mit Einkehrmöglichkeit – so kann die Sonnbergalm-Runde charakterisiert werden. Natürlich kann auch auf direktem Weg von St. Sigmund zur Sonnbergalm aufgestiegen werden, allerdings deutlich lohnender ist die Rundtour mit Start in Haggen. Dabei wird zuerst zum Haggener Sonnberg aufgestiegen, um anschließend am Sellraintaler Höhenwanderweg talauswärts abwärts zur Sonnbergalm zu gelangen. Im Anschluss folgt der Abstieg am Almfahrweg zurück nach Haggen. Die Runde in entgegen gesetzter Richtung hat den Nachteil, dass nach der Einkehr in der Alm noch 200 Höhenmeter Anstieg zu machen sind.
In Haggen an der Kühtaier Straße geht’s los
Der Startpunkt der Wanderung liegt kurz nach/oberhalb von St.Sigmund. Man kann zum Beispiel das Auto im Bereich der sogenannten Ferienhäuser (1.640 m; kurz vor Haggen bei der Brücke über den Zirmbach) abstellen. Nachteil – man muss nach dem Abstieg ca. 700 m entlang der Straße nochmals aufwärts (zumindest der Fahrer).
Alternativ kann man auch bis zum Weiderost etwas oberhalb an der Kühtaier Straße fahren. Dort ist der Beginn des Steiges zur Sonnbergalm ausgeschildert (1.711 m). Dieser Startpunkt hat das Manko, dass das Auto im Bereich des Straßendienst-Holzhüttls dem Almvieh „ausgeliefert“ ist.
„Kulturwanderung“ der etwas anderen Art
Wer bei den Ferienhäusern parkt, wandert entlang der Kühtaier Straße bis zum Weiderost oberhalb von Haggen, um dort rechts den Aufstieg am Steig zu starten. Der Steig führt sofort in den nicht mehr ganz jungen Jungwald der Aufforstung. Die Einheimischen sagen, man steigt durch die „Kultur“ auf – die Aufforstung gilt demnach als Kultivierung. Der dichte Schutzwald gibt natürlich kaum Ausblicke frei, allerdings ist man schon bald oberhalb des Waldes. Damit erfreuen die schönen Ausblicke in Richtung Kühtai und ins Kraspestal nach Süden.
Haggener Sonnberg – das „Dach“ der Tour
In meist sehr angenehmer Steigung leitet der Steig höher und trifft auf den Sellraintaler Höhenwanderweg (2.040 m), der zwischen dem Weiler Zirmbach (oberhalb von Haggen) und dem Ranggerköpfl (Oberperfuss) verläuft. Weitere 100 Höhenmeter geht es nun bergauf bis zu verfallenen Hütten am Haggener Sonnberg (2.140 m). Dort zweigt auch der Steig weiter bergwärts zum Seejoch (2.808 m; Flaurlinger Roßkogel) ab.
„Von nun an, ging’s bergab!“
Der Weg zur Sonnbergalm zieht dann abwärts in Richtung talaus. Der Steig ist dabei nie ausgesetzt und sollte auch für weniger Geübte oder Kinder keine große Mutprobe darstellen. Die Sonnbergalm zeigt sich erst, wenn man nur wenige Meter von ihr getrennt ist.
Gehzeit bis zur Alm: ca. 2 Stunden
Die Aussicht wird vor allem vom Blick südwärts ins Gleirschtal beherrscht, das sich bei der Fahrt ins Kühtai sonst den Blicken gänzlich entzieht. Talauswärts reicht der Blick bis ins Inntal.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 10.6.2022
Am Wunderwanderweg ins Tal
Von der Sonnbergalm an ist nun der Talabstieg der sogenannte Wunderwanderweg am Almfahrweg – mit mehreren Schautafeln wird auf die Wunder der Natur hingewiesen. Die heimische Tierwelt, aber auch Wissenswertes über Pflanzen wird vermittelt. Der Adlerhorst ist eine kleine Aussichtsplattform mit kühnem Tiefblick auf St.Sigmund. Der Großteil des Abstieges erfolgt im Wald und erreicht dann wieder die Landesstraße kurz vor Haggen.
Talabstieg: ca. 1 Stunde
„Eine runde Sache“
Je nach Startpunkt schließt sich die Sonnbergalm-Runde kurz vor oder nach Haggen. In Summe ist es eine Wanderung mit nicht allzu hohen Ansprüchen, die bei entsprechender Konstitution für jede Altersstufe zu empfehlen ist.
Hubert Gogl wünscht eine schöne Wanderung!