Die Straße durch die Kundler Klamm wurde einst von Pferdefuhrwerken genutzt, denn der Weg östlich der Klamm war unvergleichlich steiler als der Klammweg und damit konnte deutlich mehr geladen werden. Für die Straßenbenutzung wurde beim Zollhaus, heute ist es ein Gasthaus, ein Straßenzoll eingehoben.

Charakter: einfacher Spaziergang
Entfernung: bis zum Umkehrpunkt und zurück 8,5 km, 120 Hm, ca. 2 Std.
Ausgangspunkt: Parkplatz Kundler Klamm in Kundl
Öffi Anreise: mit dem Zug und dann der Ache entlang in 20 min (1,7 km) durch den Ort zum Klammeingang
Ein Drache war’s…
Der Sage nach soll nicht die Wildschönauer Ache die Kundler Klamm geschaffen haben, sondern ein Drache. Demnach sei die Wildschönau ein riesiger Bergsee gewesen, in dem ein fürchterlicher Drache lebte. Den Bauern hat er sämtliches Vieh entlang des Sees aufgefressen. Schließlich hat sich ein Bauernbursch dem Kampf mit dem Drachen gestellt und konnte dem Ungeheuer gerade noch bevor er selbst vom Drachen getötet wurde, diesem seinen Säbel ins Herz rammen. Im Todeskampf hat der Drache in seiner Verzweiflung den Fels mit allerletzter Kraft durchbissen und der See hat sich ins Inntal ergossen. Damit war die Kundler Kamm geboren.

Bis zum ehemaligen Zollhaus…
Der Startpunkt der Wanderung ist für Autofahrer am gebührenpflichtigen Parkplatz am Eingang der Kundler Klamm. Die Tour eignet sich aber auch hervorragend für Öffi-Benutzer. Vom Bahnhof Kundl sind es bis zur Klamm 20 Minuten Gehzeit entlang der Ache durch den Ort.
Erstaunlich ist, dass der vorderste Teil der Kundler Klamm von Autos bis zum GH Kundler Klamm, dem ehemaligen Zollhaus, befahren werden darf. Allerdings hält sich auf diesen 800 Metern das Verkehrsaufkommen sehr in Grenzen.

Stets der Ache entlang…
Unmittelbar hinter dem Parkplatz gehts auf der historischen Kundler-Klamm-Brücke über die Wildschönauer Ache und dann gleich durch einen Felsbogen, dem „Wildschönauer-Tor“ (Bild ganz oben). Nach kurzer Zeit passiert man das Gasthaus Kundler Klamm (Montag Ruhetag) und wandert weiterhin direkt neben der Ache ohne nennenswerte Steigungen weiter.
Inmitten von Felsflanken…
Nach dem Gasthaus zeigt sich die Kundler Klamm in all ihrer Pracht: Links und rechts ragen ungemein steil die Felsflanken auf. An einigen Stellen überragt der Fels den breiten Wanderweg, der auch durch kurze Tunnel und über Brücken der Wildschönau entgegenführt. Zur Ache hin gibt es kein Geländer – wer also mit Kindern unterwegs ist, muss doch auf der Hut sein. Das Rauschen der Ache in dieser abgeschlossenen Welt und das ungestörte Dahin-Spazieren (Fahrverbot für Radfahrer!) verspricht höchsten Erholungswert.

Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 29.4.2022
Die Gemeindegrenze wird überschritten…
Nach 2,7 km wird die Gemeindegrenze zwischen Kundl und der Wildschönau erreicht – erkennbar an einer schmalen Fußgängerbrücke, die zu einem Brunnen mit hervorragendem Trinkwasser jenseits der Ache leitet. Kurz nach dieser schmalen Brücke wird am Hauptweg eine breite Brücke am Klamm-Ausgang erreicht. Man wandert noch kurz weiter und kommt zur Bummelzug-Haltestelle (verkehrt nur im Sommer), dem sogenannten Umkehrpunkt (4,3 km; WC-Anlage).

Die Kundler Klamm ist von 15.11. bis 31.3. gesperrt, sowie auch bei starken Regenfällen!
Wieder durch die Klamm zurück…
Beim Umkehrplatz endet die Kundler Klamm. Der weitere Weg taleinwärts führt durch offenes Gelände zum Wildschönauer Weiler Mühltal (3,4 km). Wer Lust und Laune hat, setzt dorthin seinen Spaziergang fort (Öffibenutzer könnten dann mit dem Bus wieder über Niederau ins Inntal zurückkommen). Viele wenden an besagter Stelle und spazieren durch die Kundler Klamm wieder hinaus.
Hubert Gogl wünscht einen schönen Bummel durch die Kundler Klamm!