Die Schneerosenblüte am Kufsteiner Stadtberg ist eine der üppigsten im Ostalpenraum. Der karge, braune Waldboden wird durch die Frühlingsboten erhellt – dicht stehen die rund 20-30 cm hohen Schneerosen mit ihren schneeweißen Blüten an den schattigen Hängen. Das dichte Wegenetz ermöglicht mehrere Varianten, um die Kufsteiner Schneerosenblüte zu erleben. Neben den Schneerosen erfreuen am Stadtberg unter anderem auch blühende Leberblümchen, Huflattich und Erika.
Charakter: einfache, genussvolle Wanderung auf guten Wegen und Steigen
Entfernung: ca. 13 km, 600 Hm ↑↓; Gehzeit ca. 4-5 Std.
Ausgangspunkt: Kufstein, Parkplatz Holzlagerplatz, Ortsteil Mitterndorf
Öffi-Anreise: ab BHF Kufstein ca. 1 ½ km oder mit Stadtbus bis HST Feuerwehr
Die Schneerose – giftig und schön
Die Schneerose, auch Christrose genannt, zählt zu den Hahnenfußgewächsen. Alle Teile der Pflanze sind giftig. Die Pflanzen werden bis zu 30 cm groß. Die Blüten sind zu Beginn schneeweiß und verfärben sich im Laufe der Blüte rötlich. Die Blütezeit kann bereits im November einsetzen. Die Hauptblütezeit ist von Februar bis in den Mai hinein, abhängig vor allem von der Schneelage. Der Standort ist an das Kalkgebirge gebunden und an lichte, meist nordseitige Mischwälder. Die Vorkommen in Tirol sind fast ausschließlich im Großraum Kufstein. An günstigen Standorten können die Pflanzen bis zu 25 Jahre alt werden.
Der Name Christrose hat eine religiöse und Bedeutung. Die frühe Blüte der Schneerose kann bereits in die Weihnachtszeit fallen. Die Geburt von Christus wird als Zeichen der Hoffnung gesehen und dies wird auch auf die Christrose übertragen.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 8.4.2022
Aufstieg zum Berghaus Aschenbrenner
Der Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Holzlagerplatz (555 m) im Kufsteiner Stadtteil Mitterndorf. Dort beginnt der Forstweg durch den Stadtberg hinauf zum Brentenjoch, bzw. Berghaus Aschenbrenner (1.135 m). Man folgt diesem Forstweg und kommt schon bald, je nach Fortschritt der Blüte, zu den ersten Schneerosen, die neben dem Weg im Mischwald blühen. Nach ca. 1 km kann der Forstweg auf einem ersten „Schneerosenweg“ – es ist ein steilerer Steig – abgekürzt werden (bei der Waldkapelle kommt man wieder auf den Forstweg. Danach bleibt man am Fahrweg und erfreut sich dabei an den unzähligen Schneerosen im Wald. Nach ca. 1 ½ Stunden Gehzeit (am Forstweg 5,2 km, 580 Hm) wird das bewirtschaftete Berghaus Aschenbrenner erreicht (Montag Ruhetag).
Herrliche Ausblicke nicht nur auf die Schneerosen
Auf Höhe vom Berghaus Aschenbrenner begeistern nicht nur die Schneerosen, sondern auch die umgebende Landschaft. Ganz nah zeigt sich der westliche Teil vom Wilden Kaiser mit dem Scheffauer, nach Norden blickt man zum Zahmen Kaiser mit dem vorderen Teil des bekannten Kaisertales und darüber hinaus zeigt sich das bereits bayrische Alpenvorland.
Am Schneerosenweg bergab
Man wandert vom Berghaus ein Stück am Panoramaweg (Forstweg) ohne nennenswerte Steigungen und kommt dann zum Schneerosenweg, einem Steig, der nach links abwärts führt. Hier erlebt man nochmals die Blüte der herrlichen Blumen. Man trifft wieder auf einen Forstweg, den man an der Duxeralm (897 m) vorbei abwärts folgt, um unterhalb der Alm wieder auf einen Gehweg zum GH Hinterduxerhof (750 m; Montag Ruhetag) zu gelangen.
In Kürze wieder in der Stadt
Vom GH Hinterduxerhof folgt der finale Abstieg nach Kufstein. Wer nicht den Steig über den Elfenhain wählt, sondern den Steig durch das kleine Tal, wird nochmals in unmittelbarer Stadtnähe von blühenden Schneerosen überrascht. Wenn die Schneerosen im oberen Stadtberg noch weiß sind, dann haben sie in Talnähe bereits rötlich verfärbte Blätter. Am Stadtrand zwischen Stadtberg und Häusern wandert man zum Endpunkt der Wanderung zum Parkplatz beim Holzlagerplatz in Mitterndorf.
Hubert Gogl wünscht eine schöne Schneerosenwanderung im/am Kufsteiner Stadtberg!