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Politik

GR-Wahl: Doppelt so viele Listen in Wattens

Sechs Listen mit einem Bürgermeisterkandidaten oder einer Kandidatin werben bei der Gemeinderatswahl in Wattens (Bezirk Innsbruck-Land) um die Gunst der 6.470 Wahlberechtigten. Die neuen Listen wollen die Absolute des ÖVP-Bürgermeisters brechen.

Alle drei neuen Listen in Wattens wollen mehr Bürgerbeteiligung im Gemeinderat. Maria Schaffenrath (Neos) tritt mit der Liste „Unser Wattens“ an. Zwei Mandate sind ihr Ziel. Wesentliche Themen seien Schule und Bildung sowie der Ausbau der Kinderbetreuung: Wattens fehle eine Kinderkrippe, die Ganztagsbetreuung an der Mittelschule sei desolat, so Schaffenrath. Außerdem will man kleine Betriebe mehr fördern.

Neu im Wattener Gemeinderatswahlkampf ist auch die impfkritische MFG. Man hofft auf mindestens ein Mandat. Spitzenkandidat Armin Schöpf will mehr Transparenz und Ehrlichkeit sowie, „dass man jetzt wieder mehr auf Kinder und Jugendliche schaut, dass diese wieder ihren Platz und Freiraum bekommen.“

Sendungshinweis:

ORF Radio Tirol
„Mittagsinformation“, 25.2.22

Kulturreferent Lukas Schmied geht mit der Bürgerliste „Wattens NEU“ in die Wahl und will deutlich mehr Bürgerbeteiligung. Er ist erst im letzten Jahr aus der Bürgermeisterliste ausgetreten. Mit einer breit aufgestellten Bürgerliste wollen Schmied und seine Mitstreiter mitgestalten und die absolute Mehrheit der ÖVP brechen. Schmied hofft als Bürgermeisterkandidat in die Stichwahl zu kommen.

SPÖ und FPÖ bereits bisher im Gemeinderat

Die SPÖ erreichte 2016 mit der früheren Landesrätin Christa Gangl 14,72 Prozent der Stimmen. In diese Gemeinderatswahl führt Bürgermeisterkandidat Robert Peer die Liste „Gemeinsam für Wattens“ an. Das Betreuungsangebot für Kleinkinder sei in Wattens ausbaufähig. Ebenso sollten flexible Betreuungszeiten im Kindergarten und in den Volksschulen die berufstätigen Eltern und Alleinerziehende noch besser unterstützen. Schulkinder brauchen ein adäquates Freizeitangebot und Plätze, wo sie sich treffen können, so Peer.

FPÖ-Langzeitgemeinderat Erich Steiner setzt mit seiner Liste neben dem Volksschulneubau auf ein neues Sicherheitskonzept und den Ausbau des betreuten Wohnens. 2016 erreichte die FPÖ 26,72 Prozent. Das Ziel für die bevorstehende Gemeinderatswahl sei, auch diesmal wieder so stark zu werden, dass die FPÖ Wattens wie bisher in allen Ausschüssen vertreten sei.

Keine leichten Zeiten für den Bürgermeister

Im knapp 8.000 Einwohner zählenden Industriestandort sei die finanzielle Lage herausfordernd, sagt Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner (ÖVP). Nach schwierigen Jahren bei Swarovski fehlt viel Kommunalsteuer in der Gemeindekasse. Hier gelte es, die Situation zu stabilisieren und den Blick nach vorne zu richten. Und es sei wichtig, Wattens als attraktiven Wirtschaftsstandort zu platzieren, um auch für andere Unternehmen interessant zu sein. Markus Langes-Swarovski kandidiert übrigens auf einem der hinteren Plätze der Bürgermeisterliste „Für Wattens“.

Mit seiner Liste holte Oberbeirsteiner bei der letzten Gemeinderatswahl 2016 58,56 Prozent. Dieses Ergebnis will er möglichst halten. Eines ist dem Bürgermeister wichtig, wie er sagt: auch wenn mehr Listen einziehen, am politisch korrekten Umgang miteinander im Gemeinderat festzuhalten.