Bürgermeister Christian Härting, Telfs
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Politik

GR-Wahl Telfs: Fünf Gegner für BM Härting

In Telfs hat Bürgermeister Christian Härting ("Wir für Telfs) bei den Wahlen am 27. Februar fünf Herausforderer. Beim letzten Mal wurde Härting im ersten Wahlgang mit großer Mehrheit bestätigt. Seine Kontrahenten hoffen, ihn diesmal in eine Stichwahl zu zwingen.

Seit zwei Perioden sitzt Härting auf dem Telfer Bürgermeistersessel. Vor zwölf Jahren hat der ÖVPler mit seiner überparteilichen Liste „Wir für Telfs“ damals den amtierenden Bürgermeister Stephan Opperer (ÖVP) aus dem Amt gehoben.

Die Stamm-ÖVP tritt diesmal in Telfs gar nicht mehr mit einer eigenen Liste an, sondern hat Härting ihre Unterstützung zugesagt. Nicht zur Freude aller in der Telfer Volkspartei, so sind auf der konkurrierenden Bürgerliste auch einige ÖVPler zu finden, darunter auch Härtings Vorgänger Opperer. Mindestens zwei Mandate rechnet sich die Bürgerliste aus.

Herausforderer für Bürgermeister Härting

Insgesamt gibt es neben der Bürgerliste, die selbst keinen Bürgermeisterkandidaten stellt, noch sechs weitere Parteien und Listen, die die absolute Mehrheit von „Wir für Telfs“ bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl brechen wollen. Darunter sind mit Grünen, FPÖ, SPÖ, der neuen Liste „Dein Telfs“ und NEOS auch fünf Herausforderer, die in der Bürgermeisterdirektwahl gegen Härting antreten.

Dazu kommt noch die neue österreichweite Partei MFG (Menschen – Freiheit – Grundrechte), die auch bei der Wahl in Telfs antritt, aber keinen Bürgermeisterkandidaten stellt. Mindestens ein Mandat ist das Ziel der MFG (Menschen-Freiheit-Grundrechte) in Telfs.

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 Bürgermeister Christian Härting, Liste „Wir für Telfs“
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Der 43-jährige Christian Härting ist seit zwölf Jahren Bürgermeister von Telfs, er strebt eine weitere Periode an
Vizebürgermeister Christoph Walch, Grüne Telfs
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Vizebürgermeister Christoph Walch will mit den Grünen zweitstärkste Kraft in Telfs werden
Spitzenkandidat Michael Ebenbichler, FPÖ Telfs
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Der freiheitliche Bürgermeisterkandidat Michael Ebenbichler will mit konstruktiver Arbeit bei den Wählern punkten
Bürgermeisterkandidat Norbert Tanzer, Liste „Dein Telfs“
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Der Anwalt Norbert Tanzer, schon bisher Gemeinderat, tritt mit der neuen Liste „Dein Telfs“ an, er kandidiert auch für das Bürgermeisteramt
Spitzenkandidatin Alexandra Lobenwein, SPÖ Telfs
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SPÖ-Bürgermeisterkandidatin Alexandra Lobenwein will die Sozialdemokraten wieder zurück in den Telfer Gemeinderat bringen
Spitzenkandidat Johannes Augustin, NEOS Telfs
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Bürgermeisterkandidat Johannes Augustin peilt mit NEOS beim ersten Antreten in Telfs mindstens drei Gemeinderatssitze an

Ambitionierte Ziele der Herausforderer

Die Grünen in Telfs wollen bei der Wahl am 27. Februar zulegen. Sie sehen sich als fortschrittliche Kraft, die Klima- und Umweltschutz auf Gemeindeebene umsetzen wollen. Vizebürgermeister Christoph Walch hat als Ziel ausgegeben, dass die Grünen diesmal zweitstärkste Kraft im Gemeinderat werden sollen.

Sendungshinweis:

„Mittagsinformation“, 12.2.22

Ähnliche Ambitionen hat auch die FPÖ in Telfs. Sie sieht sich als Mitte-Rechts-Gemeinderatsfraktion, die sachlich arbeitet. Die Freiheitlichen wollen von bisher zwei Mandaten auf drei bis vier Sitze zulegen, so Bürgermeisterkandidat Michael Ebenbichler.

Bisher schon im Gemeinderat vertreten will der Telfer Anwalt Norbert Tanzer diesmal mit seiner neuen Liste „Dein Telfs“ punkten. Er tritt auch als Bürgermeisterkandidat an: der amtierende Orts-Chef Christian Härting hat aus Tanzers Sicht zu wenig aus seiner Mehrheit im Gemeinderat gemacht.

GRW Rathaus Telfs
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Mehr Gewicht wollen die Herausforderer des Bürgermeisters und seiner Liste im Gemeinderat erringen

SPÖ will Comeback schaffen, NEOS einen starken Start

Die SPÖ in Telfs versucht bei der Wahl am 27. Februar einen Neustart. In der vergangenen Periode im Gemeinderat praktisch nicht vertreten, hoffen die Sozialdemokraten mit Alexandra Lobenwein als Bürgermeisterkandidatin auf ein respektables Comeback. Drei Mandate peilt die SPÖ im 21-köpfigen Telfer Gemeinderat an.

Beim ersten Antreten gleich mit drei bis fünf Gemeinderatssitzen spekulieren NEOS in Telfs. Der junge Anwalt Johannes Augustin als NEOS-Bürgermeisterkandidat will dafür auch den Aufwind nutzen, den seine Partei bundesweit verspürt. Er habe aber auch eine gute Mischung von Kandidatinnen und Kandidaten zusammenbringen können, ist Augustin von einem Erfolg überzeugt.

Wahlplakate GR-Wahl Telfs
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Hinter dem Bürgermeister und seiner Liste wird es in Telfs spannend, wer zulegen oder auch neu in den Gemeinderat einziehen kann

Bürgermeister verweist auf Erreichtes und noch offene Ziele

Viele Listen habe bei den Gemeinderatswahlen in Telfs bereits Tradition. Eine absolute Mehrheit sei deshalb keine Selbstverständlichkeit, glaubt auch Bürgermeister Christian Härting. Er sei jedenfalls motiviert, weiter zu machen. Vor zwölf Jahren sei er mit der neuen Liste „Wir für Telfs“ angetreten, um den Ort lebenswerter zu machen. Vieles sei erreicht worden, aber es gebe auch noch vieles zu tun, verweist Härting auf den Schulausbau, die Altenbetreuung oder die Wohnproblematik.

Die Themen in der Telfer Gemeindepolitik sind bei den unterschiedlichen Listen und Parteien ähnlich gelagert, wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten. Die Absolute ist der Opposition deshalb ein Dorn im Auge, sie will ihren Ideen mehr Gewicht verleihen. Der Bürgermeister hofft dagegen auf einen Erfolg seiner Liste, aber auch ohne absolute Mehrheit werde man für Telfs gut etwas weiterbringen, ist Härting überzeugt.

GRW Ortstotale Telfs
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Telfs hat in den vergangenen Jahrzehnten ein starkes Wachstum erlebt, das führt auch zu großen Herausforderungen

Telfs hat in den vergangenen 50 Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum hinter sich. Mit mehr als 16.000 Einwohnern ist die Marktgemeinde mittlerweile die drittgrößte Gemeinde in Tirol, hinter Innsbruck und Kufstein. Gerade beim Thema Wohnen gilt es, den Spagat zu meistern zwischen dem Schaffen von neuem Wohnraum ohne zu starkes weiteres Wachstum. Leistbares Wohnen sehen praktisch alle Listen als eine der großen Herausforderungen für die künftige Gemeindepolitik. Die Belebung des Ortszentrums samt Lösung der Verkehrsfrage – Stichwort: Fußgängerzone – gehört ebenfalls zu den zentralen Fragen für den neuen Gemeinderat.