Menschen bei Demo auf Landhausplatz in Innsbruck
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Chronik

6.000 bei Demo gegen CoV-Maßnahmen

Bei einer Demonstration Sonntagnachmittag in Innsbruck hat FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl einmal mehr gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung mobil gemacht. Vor laut Polizeiangaben rund 6.000 Menschen am Landhausplatz sprach Kickl von einem „Tiroler Neujahrskonzert der Freiheit“, das man gen Wien erschallen lasse.

Herbert Kickl bei Demo in Innsbruck
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FPÖ-Obmann Herbert Kickl

„Ihr werdet uns nicht stoppen“, rief der FPÖ-Chef der türkis-grünen Bundesregierung vor der Menge, von denen der Großteil keine Maske trug, zu. Und ritt heftige Attacken am laufenden Band. Es gelte Widerstand zu leisten gegen die „Falotten-Regierung“, die er auch als „Polit-Löwingerbühne“ bezeichnete. Alle seien die „Betrogenen“ aufgrund der anhaltenden Maßnahmen – Geimpfte wie Ungeimpfte und Genesene.

Die Regierenden würden sich aber zunehmend „ihr eigenes Grab schaufeln“, sie seien „die eigenen Totengräber“. Es werde schließlich eine „schöne Leich geben“, deren Begräbnis er gerne beiwohnen werde, so Kickl.

Menschen bei Demo auf Landhausplatz
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Laut Polizei waren 6.000 Menschen bei der Demo am Landhausplatz
Anton Pelinka
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Politologe Anton Pelinka

Pelinka: „Rede Zeichen für Ausweglosigkeit“

Politologe Anton Pelinka bezeichnete im ORF-Interview die Rede Kickls als „eine professionelle Rede zur Mobilisierung einer relevanten Minderheit“. Sie sei aber auch ein Zeichen für die strategische Ausweglosigkeit der freiheitlichen Partei. „Denn je radikaler er sich gibt, desto geringer werden seine Chancen auf eine Beteiligung an einer Koalition nach Neuwahlen“, so Pelinka. Kickl werde die freiheitliche Partei so in die Isolation führen.

Vor dem FPÖ-Obmann hatten am Landhausplatz unter anderem Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger und Generalsekretär Michael Schnedlitz gesprochen. Abwerzger prognostizierte, dass die Impfpflicht „vor dem Fall“ stünde – „auch dank eurer Mithilfe“. Und meinte diesbezüglich weiter: „Omikron ist unsere Chance“. Dann griff er die Sorge vieler Demonstrierender auf und sprach vom Leid der Kinder und Jugendlichen. Schnedlitz schlug in dieselbe Kerbe: „Ich lasse nicht zu, dass Kinderherzen gebrochen werden“, rief er der Menge zu.

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Demo
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Demo am Landhausplatz
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Demo am Landhausplatz in Innsbruck
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Polizei eskortiert die Demo in Innsbruck
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Herbert Kickl und Markus Abwerzger
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Nach Kickls Rede setzte sich die Menge dann für einen Marsch durch die Innenstadt in Bewegung. Vor dem FPÖ-Obmann hatten unter anderem Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger und Generalsekretär Michael Schnedlitz gesprochen. Veranstaltet wurde die Demonstration vom „Team Tirol“, das auch mit der Teilnahme von MFG-Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler um Demo-Mitstreiter warb. 250 Polizistinnen und Polizisten waren bei der Demo im Einsatz.

Demo gegen Impfpflicht

Zu einer Großdemo gegen die Impfpflicht hat die FPÖ, gemeinsam mit FMG und dem Team Tirol in Innsbruck aufgerufen.

Gegendemo im Walther-Park

Eine ebenfalls angemeldete Antifaschismus-Demonstration im Walther-Park fand vorerst nur 80 Teilnehmer, so die Exekutive zur APA. Die Veranstaltung war als Standkundgebung angemeldet, mit einem Zusammentreffen mit der Corona-Demo wurde nicht gerechnet.