Die Wallfahrtskapelle Sinnesbrunn (1.520 m) steht in einer Waldlichtung oberhalb von Obtarrenz unterhalb vom Tarrenzer Hausberg, dem Sinnesjoch (2.273 m). Der Kraftplatz lässt sich in einer genussvollen und einfachen Wanderung problemlos für Groß und Klein erreichen.
Charakter: problemlose Wanderung, auch auf breitem Fahrweg zu begehen
Entfernung: Aufstieg ca. 1 ½ Std.; 500 Hm ↑↓; 10 km
Ausgangspunkt: Obtarrenz; Parkplatz Sportplatz
Öffi-Anreise: ab Imst Regionalbus 4206 (nur wenige Fahrten); sonst ab Tarrenz zu Fuß nach Obtarrenz (+ 200 Hm / 2 km)
Ein alter Wallfahrtsort der Knappen
Die erste Kapelle wurde 1777 in Sinnesbrunn errichtet, allerdings war der Platz schon viel früher ein Wallfahrtsort. Bergknappen verehrten ein Muttergottesbild, das an einem Baum angebracht war. Der Legende nach, brachten Bergknappen das Marienbild in die Pfarrkirche von Tarrenz, jedoch blieb es dort nicht, sondern kehrte nach Sinnesbrunn zurück. Nachdem sich dies dreimal so zugetragen hat, wurde von den Knappen eine Kapelle errichtet.
Die derzeitige Kapelle stammt aus dem Jahr 1829 und ist denkmalgeschützt. Das Gnadenbild der Mutter Gottes mit dem Jesukind am Arm steht im Mittelpunkt des Wallfahrtsortes. Leider wurden vor vielen Jahren die zahlreichen Votivtafeln mit Dankbekundungen aus dem Innenraum vom damaligen Pfarrer entfernt.
Einfache Wanderung
Die Wanderung von Obtarrenz nach Sinnesbrunn ist einfach und problemlos. Man kann entweder die gesamte Strecke auf einem Fahrweg bewältigen, oder wie es die allermeisten machen, diesen über weite Strecken auf einem Steig abkürzen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit bis zehn Minuten unterhalb der Kapelle am Forstweg mit dem Auto aufzufahren (wird meist von älteren Wallfahrern wahrgenommen). Den Großteil der Wegstrecke bewältigen die Wanderer im lockeren Föhrenwald.
Start in Obtarrenz
Der ideale Startpunkt in Tarrenz ist der Parkplatz beim Fußballplatz. Kurz nach der Dorfeinfahrt biegt man nach links ab und fährt am Feuerwehrhaus vorbei (dort gibt es zwei Parkplätze) bis zum Sportplatz. Man wandert von dort zurück und hält sich links. Bei der Kapelle von Obtarrenz folgt man der asphaltierten Straße links aufwärts. Damit ist der weitere Aufstieg vorgegeben.
Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 26.11.2021
Wo einst die Knappen gingen
Oberhalb der Felder kann man auch neben dem Forstweg auch auf einem Steig wandern – es ist der Starkenberger Panoramaweg, ein 60 km langer Etappenweg der hier von Nassereith kommend durchzieht. Über weite Strecken ist der Steig, der auch ein Kreuzweg ist, ein Knappensteig. Die Knappen sind über diesen zu ihren Stollen am Berg aufgestiegen, um Bleierz abzubauen. Der Weg kommt am Kappakreuz vorbei, wo einst die Jausenstation Waldrast zur Einkehr geladen hat (1.230 m; ca. 1 Std.).
Etwas steiler dem Ziel entgegen
Ab dem Kappakreuz ist der Steig etwas steiler. Der lichte Föhrenwald gibt hin und wieder Ausblicke auf Obtarrenz, Imst, zu der Platteinspitze und zum Sinnesjoch frei. Beim „Kapelle“, einer renovierten kleinen Kapelle, endet der allgemeine Fahrweg und von dort ist Sinnesbrunn dann in zehn Minuten erreicht (Gehzeit ca. 1 ½ Std.; 500 Hm ↑; 5 km). Der Abstieg folgt der bekannten Route.
Hubert Gogl wünscht eine schöne Wanderung nach Sinnesbrunn!