Verpeilbach-Wasserfall
Auf seinen letzten Metern, nach langem Weg bergab zwängt sich der Verpeilbach durch eine Schlucht und stürzt über zwei Kaskaden als Wasserfall in die Tiefe. Dieses Naturschauspiel ist unmittelbar hinter den Häusern von Feichten zu sehen. Um noch näher dran zu sein und das Schauspiel hautnah erleben zu können wurde die Verpeilschlucht mit Stiegen und Brücken erschlossen. Auch eine Hängebrücke überspannt den Verpeilbach.
Charakter: abwechslungsreiche Wanderung auch aus schmalen Steigen im steilen Gelände; familientauglich für Kinder ab ca. 8-10 Jahren
Entfernung: Gehzeit ca. 3 Std., 400 Hm ↑↓, ca. 5 ½ km
Ausgangspunkt: Feichten, Parkplatz nah am Tourismusbüro (1.287 m)
Öffi-Anreise: problemlos mit dem Regionalbus
Herrliche Rundtour mit 4 Höhepunkten
Der Aufstieg durch die Verpeilschlucht ist ein erster Auftakt zu einer abwechslungsreichen und spannenden Rundtour mit zwei weiteren Fixpunkten. Die Aussichtsplattform Adlerblick weiter taleinwärts bietet einen herrlichen Blick auf das Kaunertal. Danach kommt man am Bergwerksblick vorbei und bald schon zum ehemaligen Bergwerk Tschingl.
Von ca. 1600 bis 1750 wurde in der steilen Bergflanke Erz abgebaut. Neben Stollen wurden auch die Erzaufbereitung und eine Knappenunterkunft freigelegt und wieder aufgebaut. Alle Attraktionen sind mit Wanderwegen/Steigen in teils steilem Gelände miteinander verbunden. Damit ergibt sich eine sehr abwechslungsreiche, spannende und informative Runde mit Start mitten im Dorf Feichten.

Blickfang am Ausgangspunkt
Die Rundwanderung startet man am Parkplatz neben dem Tourismusbüro in Feichten direkt neben der Kaunertaler Straße (1.287 m). Von dort aus ist der nahe Verpeilbach-Wasserfall samt den eindrucksvollen Stiegenaufgängen bereits im Blickfeld. Für die Begehung der Verpeilschlucht wird ab ca. September 2021 ein Erhaltungsbeitrag (€ 5.-, Kinder frei) eingehoben. Geplant ist ein Handy-Bezahlsystem mittels QR-Code und alternativ dazu die Möglichkeit im Tourismusbüro eine Eintrittskarte zu erwerben. Bis zur Installation ist der Zutritt zur Verpeilschlucht kostenfrei.
Verpeilschlucht hautnah
Nach wenigen Minuten steht man bereits am Beginn der Steiganlage neben dem Verpeilbach-Wasserfall. Die Kraft des Wassers ist hör- und spürbar. Auch mächtig eindrucksvoll ist die Steiganlage, die an den Fels gebaut wurde und im Zick-Zack die Steilwand „bezwingt“. Nach dem Drehkreuz mit der Eintrittskontrolle warten 200 Stufen. Von zwei Aussichtsplattformen genießen die Wanderer schöne Einblicke in die Schlucht, auf den Wasserfall und Feichten. Das Zwischenstück bis zur 35 m- Hängebrücke führt auf einem Steig im Wald bergan.

Oberer Wasserfall zeigt sich
Nach dem offensichtlichen Wasserfall, der auch vom Dorf aus unübersehbar ist, wartet ein weiterer Wasserfall – der so genannte „Obere Wasserfall“. Dieser versteckt sich in der Verpeilschlucht. Eine 35 Meter – Hängebrücke überspannt den Verpeilbach genau auf jener Höhe, wo man bestens zum Oberen Wasserfall blickt. Die Hängebrücke ist dabei ein Erlebnis für sich, denn sie bewegt sich leicht mit jedem Schritt, während unter einem der Verpeilbach rauscht.

Zum Adlerblick
Nach der Hängebrücke wartet ein schöner Waldweg relativ steil bergauf. Über diesen Weg musste bis in die 1960iger Jahre was Almvieh zur Verpeilalm aufsteigen. Der Steig trifft die den neuzeitlichen Almweg, den Forstweg ins Verpeil. Wir Wanderer folgen diesen in mehreren Kehren bergauf, bis der breite Wanderweg zur Aussichtsplattform Adlerblick (1.580 m) abzweigt. Am oberen Ende einer senkrechten Felswand ragt die Plattform hinaus und bietet einen Talblick der Sonderklasse. „Jedes Haus im Kaunertal ist von diesem Punkt aus zu sehen!“, erzählt nicht ohne Stolz ein Kaunertaler auf der Plattform.

Auf den Spuren der Kaunertaler Knappen
Von der Aussichtsplattform folgt ein letzter kurzer Aufstieg zum Bergwerksblick (1.630 m). Von einer kleineren Plattform schaut man nicht nur auf den Talboden, sondern auch auf das ehemalige Bergwerk Tschingl mitten in der steilen, bewaldeten Bergflanke. Der weitere Weg führt im Abstieg dort hin. Von ca. 1600 bis 1750 wurde im kaiserlich-landesfürstlichen Bergwerk silberhaltiger Schwefelkies und Kupferkies abgebaut. Die Knappenlöcher (Stollen) waren den Kaunertalern bereits bekannt, allerdings konnte in jüngerer Zeit unter anderem auch die Erzaufbereitungsanlage (Rösterei) mit Aufbereitungshütte freigelegt und wieder aufgebaut werden. Einer der beiden engen Stollen ist begehbar – Taschenlampen und auch Helme stehen zur Verfügung. Erklärungen auf Infotafeln liefern die notwendigen Informationen zum ehemaligen Bergbau im Kaunertal.

Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 27.8.2021
Abstieg ins Tal
Vom oberen Stollen folgt der Abstieg am Knappensteig zum unteren Stollen. Das Gelände ist sehr steil, wobei der Steig wunderbar an das Gelände angepasst ist. Beim weiteren Abstieg wird eine Verzweigung erreicht. Links ist der Steig deutlich steiler als rechts. Gemütlich klingt die Runde auf einem kurzen Forstweg-Abschnitt aus. Nach ca. 3 Stunden Gehzeit schließt sich die kurzweilige und sehr abwechslungsreiche Wanderung beim Tourismusbüro von Feichten.
Hubert Gogl wünscht eine schöne Rundwanderung im Kaunertal!