Gipfelkreuz Kirchdachspitze mit Tribulaune im Hintergrund
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Wandertipp

Von Trins auf die Kirchdachspitze

Die Bergtour von Trins auf die aussichtsreiche Kirchdachspitze (2.840 m) ist eine zünftige Unternehmung. Es sind Kondition und Trittsicherheit gefragt. Mit dem Padasterjochhaus gibt es ein Zwischenziel und bis dahin kann man auch mit dem Mountainbike auffahren, wobei die Strecke für „Nicht-E-Biker“ sehr steil ist.

Ein Kirchendach aus Fels

Unverkennbar zeigt sich die massige Kirchdachspitze (2.840 m) zwischen Trins und Gschnitz wie ein Kirchdach samt Kirchturm. Die Kirchdachspitze ist ein überaus wuchtiger Berg und die höchste Erhebung im so genannten Serleskamm zwischen dem Pinnistal und dem Gschnitztal. Dementsprechend eindrucksvoll ist die Aussicht am „Kirchdachl“, wie der Berg von den Einheimischen kurz genannt wird. Der Blick reicht von der Zugspitze, bzw. der Nordkette bis zu den Dolomiten.

Wanderin mit Kirchdachspitze
Hubert Gogl
Auch schon nahe dran erinnert die Form immer noch an ein Kirchdach – diesen Blick hat man erst nach dem Padasterjochhaus

Charakter: herrliche Bergtour, im obersten Abschnitt Trittsicherheit erforderlich
Entfernung: Aufstieg 1.600 Hm, ca. 4 – 4 ½ Stunden
Ausgangspunkt: Trins (1.235 m)
Öffi-Anreise: S-Bahn nach Steinach, Regionalbus 4146 HST Waldfestplatz oder vorher Wienerhof

Eine lange Bergtour mit anspruchsvollem Finale

Die Bergtour auf die Kirchdachspitze (2.840 m) teilt sich in zwei Abschnitte. Der erste Teil führt von Trins (1.235 m) bis zum Naturfreundehaus Padasterjochhaus (2.232 m) und anschließend gehts weiter zum Gipfel. Dieser zweite Teil der Tour erfordert sicheres Gehen im teils ausgesetzten Gelände. Speziell die finalen 100 Höhenmeter sind fordernd, allerdings ist dieser felsige Abschnitt teilweise mit Drahtseilen versichert. Man sollte daher unbedingt trittsicher und schwindelfrei sein. Nicht zu vergessen sind auch die konditionellen Anforderungen, denn immerhin sind von Trins bis zum Gipfel 1.600 Höhenmeter zu bewältigen.

Radfahrer nähert sich dem Padasterjochhaus
Hubert Gogl
Etappenziel Padasterjochhaus ist gleich erreicht

Von Trins dem Gipfel entgegen

Startpunkt der Tour ist Trins. Bei der Anfahrt zeigt sich die Kirchdachspitze wunderbar. Später beim Aufstieg bleibt sie für lange Zeit verborgen. Passende Parkplätze gibt es am Dorfeingang und Dorfausgang. Kurz nach dem Hotel Trinserhof gibt es entlang der Straße einen gebührenfreien Parkplatz. Am Dorfende kommt man zum Parkplatz P4 links der Straße – ein ebenfalls gebührenfreier Parkplatz. Der ehemalige Parkplatz in Richtung Padasterjochhaus/Blaserhütte oberhalb vom Dorf steht derzeit (08/2021) nicht zur Verfügung. Wer mit dem Bus nach Trins kommt, steigt am besten bei der Haltestelle Waldfestplatz aus (nahe am Parkplatz P4).

Padasterjochhaus
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Padasterjochhaus (2.232 m)

Bike&Hike oder zu Fuß

Bis zum Padasterjochhaus führt sowohl ein Steig als auch eine Forststraße. Damit kann man den ersten Teil der Tour auch mit dem Mountainbike bewältigen. Allerdings ist die Strecke ordentlich steil – die offizielle MTB-Route führt bei 8,5 km Länge 1.000 Höhenmeter bergan. Ohne E-Bike ist die Auffahrt sehr anstrengend.
Wer zu Fuß aufsteigt, folgt dem Herrensteig. Der schmale Steig kürzt die Forststraße ab. Der untere Teil des Weges befindet sich zwar im Tal, allerdings sorgt die ostseitige Ausrichtung an heißen Sommertagen bereits früh für einen schweißtreibenden Aufstieg/Auffahrt.

Bergkessel mit Padasterjochhaus
Hubert Gogl
Der Kessel mit dem Padasterjochhaus – bald kommt stattdessen die Kirchdachspitze ins Blickfeld

Ein grüner Bergkessel mit Schutzhütte

Mit Erreichen der Waldgrenze (ca. 2.000 m) kommt man ins freie Gelände mit wunderschönen, gepflegten Bergmähdern. Links flankieren die Felsen der Hohen Burg (2.198 m) und die Nordost gerichteten Hänge des Padasterkogel (2.301 m) den sich öffnenden Bergkessel. Rechts steht das auffällige Kreuz am Foppmandl (2.412 m). Dazwischen spannt sich der Grat im Halbrund mit der Hammerspitze (2.634 m) und der Wasenwand (2.563 m). Im Brennpunkt dieses grünen, felsgekrönten Bergkessels steht das Padasterjochhaus (2.232 m). Nach ca. 2 – 2 ½ Stunden zu Fuß, mit dem Rad je nach Ausführung auch deutlich schneller, wird die Schutzhütte erreicht.

Bergtour von Trins zur Kirchdachspitze (2.840 m)

Panoramablick noch ohne Ziel im Blickfeld

Die Lage des Padasterjochhauses ist prächtig und daher ist für viele Wanderer/Radfahrer das Naturfreundehaus auch ihr Ziel. Der Blick zu den Zillertalern mit dem Olperer als Blickfang und taleinwärts ins Gschnitz zu den Tribulaunen ist einmalig. Die Kirchdachspitze ist allerdings nicht zu sehen, wie schon während des gesamten Aufstieges/Auffahrt.

erster Tiefblick ins Pinnistal
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Erster Blick ins Pinnistal und vordere Stubaital

Das Ziel endlich im Blick

Vom Padasterjochhaus warten dann rund zwei Stunden Aufstieg zur Kirchdachspitze. Der Steig führt in Richtung Padasterkogel taleinwärts an die Begrenzung des Bergkessels. Mit Erreichen der Kante im Bereich der Schäferhütte (2.277 m/10 min) steht das „Kirchdachl“ imposant vor einem da. Der Steig zieht nun im deutlich exponierteren Gelände dem Ziel entgegen. Der Weg erreicht die Grathöhe zum Pinnistal, womit sich der wunderbare Tiefblick ins Pinnis und hinaus ins vordere Stubaital auftut.

drahtseil versichert nähert sich eine Wanderin dem Gipfel
Hubert Gogl
Mit Drahtseilversicherung auf den abschließenden Metern

Steil und fordernd zum Gipfel

Der Steig erreicht den so genannten Silbersattel (2.750 m) – hier endet der „normale“ Wanderweg. Die abschließenden 100 Höhenmeter zum Gipfelkreuz muss etwas geklettert werden. Wer Wanderstöcke dabei hat, deponiert diese bei der Markierungsstange am Silbersattel, um beide Hände frei zu haben. Die unangenehmsten Passagen sind drahtseilversichert und ein kurzer Überhang wird mit Hilfe einer Aluleiter bezwungen. Somit sollte jeder geübte und trittsichere Wanderer ohne größere Schwierigkeiten zum Ziel kommen.

Gipfel
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Gleich geschafft – ein himmlischer Ausblick wartet am „Kirchdachl“!

Von der Zugspitze bis zu den Dolomiten

Der exponierte Gipfel der Kirchdachspitze (2.840 m) wird nach ca. 4 -4 ½ Stunden erreicht und man wird mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Die Zugspitze, die Nordkette und Innsbruck zeigen sich unter anderem im Norden. Zahlreiche Gipfel der Stubaier- und Zillertaler Alpen sind zu sehen. Nah und mächtig ragt der Habicht (3.277 m) auf, der allerdings den höchsten Stubaier Gipfel, das Zuckerhütl verdeckt. Imposant zeigen sich die Tribulaune, vor allem der doppelgipfelige Pflerscher Tribulaun (3.097 m) fällt besonders auf. Weit im Süden sind unverkennbar zahlreiche Dolomitengipfel im zufriedenen Blick der Kirchdachl-Bezwinger/innen.

Sendungshinweis:

„Hallo Wochenende“, 20.8.2021

Hubert Gogl wünscht eine schöne Bergtour auf die Kirchdachspitze!

Padasterjochhaus