Ein Hochtal mit schneebeckten Bergen im Hintergrund
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Wandertipp

Zur „fürstlichen“ Maxhütte

Die Maxhütte (1.445 m) steht in der Gunggl – einem Hochtal oberhalb von Ginzling. Das ehemalige Jagdhaus ist inzwischen eine beliebte Einkehr. Die Wanderung zur Maxhütte ist prinzipiell einfach, führt allerdings über einen sehr steinigen und wurzeligen Weg im schattigen Steilwald hinauf in die Gunggl.

Einst Jagdhaus – heute Gasthaus

Die Fürsten von Auersperg jagden einst in der Gunggl, dem einsamen und wildromantischen Hochtal, das oberhalb von Ginzling nach Süden zieht. Im Jahr 1823 ließ Fürst Franz Josef von Auersperg die Maxhütte als Jagdhaus errichten. Auch den Steig ließ der Fürst so gut es ging herrichten, damit er hoch zu Ross hinauf in die Gunggl kam. Dazu mussten die Felsplatten und die Steine entsprechend gelegt werden, damit das Pferd den extremen Steig auch bewältigen konnte. Diese speziellen Anordnungen der Steine sollen an einigen Stellen noch heute zu sehen sein. Vor knapp 50 Jahren wurde aus dem einstigen Jagdhaus ein Gasthaus und ist ein überaus beliebtes Ausflugsziel. Die Maxhütte (1.445 m) steht oberhalb einer bewaldeten Steilstufe am Beginn des Gunggl-Hochtales, das von dort moderat ansteigend mit Almböden südwärts zieht.

Bild vom Gunggl-Hochtal und der Maxhütte
Hubert Gogl
Rechts die Maxhütte, links die Gungglalm

Charakter: einfache Wanderung auf steinigem und wurzeligem Steig; nicht kleinkindertauglich
Entfernung: Aufstieg 450 Hm; 1 ¼ – 1 ½ Std.
Ausgangspunkt: Ginzling – Parkplätze an der Schlegeis-Straße 300 m nach Ginzling; alternativ beim Naturparkhaus Ginzling
Öffentliche Anreise: ab Mayrhofen mit dem Regionalbus 4102 bis HST Ginzling Naturparkhaus

Start in Ginzling

Der Start der beliebten Familienwanderung ist in Ginzling – genauer gesagt kurz nach Ginzling. Von Mayrhofen fährt man gut ausgeschildert in Richtung des Bergsteigerdorfes, das auch das Naturparkhaus Zillertaler Alpen beheimatet. Man fährt vom Naturparkhaus noch ca. 800 m auf der Hauptstraße weiter und kommt so zum Startpunkt der Wanderung zur Maxhütte. Ein entsprechendes Schild steht auf der linken Straßenseite. Links und rechts der Straße kann geparkt werden (1.000 m). Sollten die Parkmöglichkeiten ausgeschöpft sein, parkt man in Ginzling direkt beim Naturparkhaus (980 m) und wandert dann der Straße entlang zum eigentlichen Beginn. Wer öffentlich anreist, steigt bei der Haltestelle Naturparkhaus aus dem Regionalbus und wandert dann ebenfalls in wenigen Minuten zum Start des Fußweges.

Wanderer auf steinigem Waldsteig
Hubert Gogl
Über Stock und Stein

Ein Steig wie er nicht schöner sein könnte

Für kurze Zeit führt der Aufsteig über einen Karrenweg, der aber bald schon endet. Von nun an geht’s im wahrsten Sinne des Wortes „über Stock und Stein“ bergwärts. Zahllose Steine pflastern den Steig, der sich durch den Märchenwald in die Höhe schraubt. An etlichen Stellen ist der Steig ordentlich steil, aber immer wieder kommen auch weniger steile Abschnitte. Beim Aufstieg kann man sich kaum vorstellen, dass einst der fürstliche Jagdherr auf seinem Pferd reitend den Steilwald bergan ist. Auch schwer vorstellbar ist, dass diesen Steig im Frühjahr und Herbst Kühe am Weg zur und von der Alm bewältigen. Die Gunggl-Alm ist nämlich eine Melkalm. Die Milch wird mit einer Materialseilbahn ins Tal befördert.

Wanderung von Ginzling zur Maxhütte

Die Gunggl wird erreicht

Nachdem der Steig am Fuße einer Felswand ums Eck biegt, zeigt sich der rauschende Gungglbach. Das Gelände legt sich bald schon etwas zurück, der Wald lichtet sich und die Gunggl öffnet sich. Das Hochtal zieht offen und überaus alpin umrahmt nach Süden. Den Talschluss der Gunggl krönen links die Zsigmondyspitze (3.089 m) und rechts der Ochsner (3.107 m). Zwischen den beiden Gipfeln, näher an der Zsigmondyspitze befindet sich die Melkerscharte (2.814 m), der Übergang zur Berliner Hütte im Zemmgrund.

Maxhütte – ein 200 Jahre alter Holzbau
Hubert Gogl
Das (einst) fürstliche Ziel ist erreicht – die Maxhütte (1.455 m)

Gemütlichkeit und Naturgenuss in der Maxhütte

Der erste Ausblick in die Gunggl ist überwältigend und fast übersieht man das nahe Ziel rechts am Waldrand. Über eine schmale Brücke wird der Gungglbach gequert und schon ist man beim altehrwürdigen Jagdhaus der Fürsten Auersperg. Ganz aus Holz erbaut und herrlich verwittert, lädt das 200 Jahre alte Gebäude zur genussvollen Rast. Nach insgesamt ca. 1 ¼ – 1 ½ Stunden Aufstieg über 450 Höhenmeter hat man sich eine entsprechende Stärkung verdient, die mit dem Naturerlebnis der Gunggl garniert, besonders schmeckt. Der Abstieg folgt schließlich der Aufstiegsroute.

Die Maxhütte hat von Anfang Mai bis Ende September täglich geöffnet (Tel. 0676-9055002)

Sendungshinweis:
„Hallo Wochenende“, 18.6.2021

Hubert Gogl wünscht eine schöne Wanderung zur Maxhütte!

Buchtipp „Das große Zillertaler Wanderbuch“