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Corona

Südtirol: Neue CoV-Regeln ab Samstag

Südtirols Landesregierung hat am Freitag verschärfte Maßnahmen gegen das Coronavirus verkündet. „Nicht Notwendiges weglassen“ lautet der Apell des Südtiroler Landeshauptmannes. Beschränkungen gibt es in Gastronomie, Handel und Freizeit.

Der rasante Anstieg an Neuinfektionen zwang Südtirols Landesregierung zur Verschärfung der Coronavirus-Maßnahmen. „Die steigenden Zahlen sind alarmierend, daher müssen wir handeln“, erklärte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) nach Sondersitzung am Freitag. Die beschlossenen Maßnahmen treten ab Samstag in Kraft und gelten vorerst bis zum 24. November.

„Wir müssen jetzt eingreifen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Denn wir wollen Arbeitsleben, Kindergarten und Schule aufrechterhalten“, so Kompatscher. Alle Maßnahmen zielten darauf ab, Menschenleben zu schützen und im Rahmen der Möglichkeiten auch Wirtschafts-, Arbeitsleben und Schulbetrieb aufrecht zu halten, betonte Südtirols Landeshauptmann. Die Südtiroler werden aufgefordert, möglichst nicht die Wohnung zu verlassen und die Kontakte zu Personen außerhalb der eigenen Familie einzuschränken.

Arno Kompatscher
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Südtirols Landeshauptmann bittet um strikte Einhaltung der neuen Corona-Regeln.

Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:

  • Ab Samstag gilt zwischen 22.00 und 5.00 Uhr eine Ausgangssperre. Nur aus nachweislich wichtigen Gründen (Arbeit oder Gesundheit) darf die Wohnung verlassen werden.
  • Für Restaurants, Bars und dergleichen gilt eine Sperrstunde ab 18.00 Uhr. Die Konsumation muss am Tisch stattfinden, höchstens vier Personen dürfen an einem Tisch sitzen. Am Wochenende bleiben Bars, Eisdielen und Konditoreien geschlossen.
  • Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Tabakwarengeschäfte dürfen länger als bis 18 Uhr geöffnet bleiben.
  • Museen und kulturelle Veranstaltungsorte, auch Kinos bleiben geschlossen.
  • Sport ist im Freien erlaubt, aber in geschlossenen Räumen verboten.
  • Sportveranstaltungen dürfen nur ohne Zuschauer stattfinden.
  • Der Schulunterricht bleibt aufrecht. In den Oberstufen darf der Präsenzunterricht jedoch maximal 50 Prozent betragen.

Grenzen bleiben offen

Nach dem jüngsten Dekret von Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte gibt es keine Reisewarnung für Italiener, die nach Österreich reisen wollen. Laut dem Österreichischen Außenministerium gilt mit Stand Freitagabend für Italien die Sicherheitsstufe „4“ auf der sechsteiligen Skala. „Von nicht unbedingt notwendigen Reisen in das Land wird abgeraten“, lautete es auf der Homepage des Bundesministeriums.

350 Neuinfektionen

Laut dem Südtiroler Sanitätsbetrieb wurden mit Stand Freitagabend in den vergangenen 24 Stunden 350 Neuinfektionen festgestellt. Damit stieg die Gesamtzahl der Personen, die mit dem neuartigen Virus infiziert sind auf 7.835. „275 Covid-19 Patienten befinden sich in stationärer Behandlung, 19 Patienten benötigen eine Intensivbetreuung. Alle Zahlen sind am steigen“, warnt eSüdtirols Gesundheitslandesrat Thomas Widmann (SVP). 8.017 Personen befinden sich in Quarantäne.