Hütte am Blindsee mit roten Vogelbeeren im Vordergrund
Hubert Gogl
Hubert Gogl
Wandertipp

Herbstliche Seenrunde Biberwier

Nördlich vom Fernpass betten sich drei Seen in die bewaldete Landschaft – der Blindsee, der Mittersee und der Weißensee. Mit Start in Biberwier lassen sich die Seen durch herrliches Waldgebiet in herbstlicher Ruhe erwandern. Die Länge der Wanderung kann nach Belieben variiert werden.

Drei Seen nördlich vom Fernpass

Das geschäftige Treiben an den Seen um den Fernpass ist verebbt. So belebt und beliebt die Seen nördlich und südlich vom Fernpass in den Sommermonaten sind, so ruhig sind sie im Herbst. Fast schon meditatives Wandern in wunderbarer Herbstlandschaft mit wenigen Gleichgesinnten kann man in den Tagen nach der Badesaison dort erleben. Nördlich vom Fernpass betten sich der Blindsee, der Mittersee und der Weißensee in die ausgedehnte Waldlandschaft am südlichen Ende vom Ehrwalder Becken. Breite Wege wechseln mit einigen schmalen, wurzeligen Steigen. Eine Wanderung, die Jung und Alt schätzen.

zwei Wanderer mit Hund schauen auf den Mittersee, der gänzlich von Wald umgeben ist.
Hubert Gogl
Mittersee – der Weg zum Blindsee führt am gegenüberliegenden Ufer weiter

Charakter: einfache Wanderung auf Wegen und Steigen
Entfernung: empfohlene Route ca. 12 km, ca. 200 Hm ↑↓, ca. 4 Std. Gehzeit
Ausgangspunkt: Biberwier, Sportplatz (1.034 m)

Herbstliche Ruhe nach der Badesaison

Die Bewohner vom Ehrwalder Becken, also die Lermooser, Ehrwalder und Biberwierer, haben den Sommer über vor allem den kleinen Mittersee als „ihren“ See auserkoren, während Besucher südlich vom Fernpass in erster Linie den deutlich größeren Blindsee zum Baden besuchen. Diese Teilung verschwindet mit dem Ende der Badesaison genauso wie die zahlreichen Besucher. Die Seen sind im Herbst ein überaus beschauliches Ziel für ruhesuchende Wanderer jeden Alters. Mit Start am Sportplatz von Biberwier kann man in verschiedensten Längen zu den Seen wandern. Allerdings werden von den drei Seen meist nur zwei besucht, nämlich der Mittersee und der Blindsee. Der Weißensee hat den Nachteil, dass dafür die stark befahrene Fernpass-Straße gequert werden müsste und außerdem bleibt der Weißensee unmittelbar neben der Straße nicht vom Verkehrslärm verschont. Die beiden anderen Seen bleiben hingegen von Motorengeräuschen verschont.

Herbstwanderung von Biberwier zum Mittersee und Blindsee

Start am Sportplatz von Biberwier

Beim Fußball- und Tennisplatz von Biberwier startet die beschauliche Herbstwanderung zum Mitter- und Blindsee. Man fährt dazu südlich vom Hotel Alpina in Biberwier (vom Fernpass kommend also knapp vor dem Hotel), der Beschilderung „Sportplatz“ folgend zum etwas vom Dorf abgelegenen Platz. Die Parkmöglichkeiten sind dort vielfältig und gebührenfrei.

Biberbau an der jungen Loisach
Hubert Gogl
Biberdamm an der jungen Loisach

Zu den Loisachquellen

Die Loisach ist ein ca. 110 km Fluss, der in Biberwier entspringt und das Ehrwalder Becken durchfließt. In Bayern fließt die Loisach unter anderem durch Garmisch-Partenkirchen und mündet bei Wolfratshausen in die Isar.

Vom Sportplatz folgt man einem Forstweg in Richtung der Seen und der Loisachquellen etwas vor dem Mittersee. Am Weg zu den Loisachquellen, an der noch ganz jungen Loisach fühlen sich die Biber anscheinend sehr wohl. Die Nagetiere stauen dort mit ihren eindrucksvollen Biberdämmen die Loisach auf. Mit etwas Glück sind dort auch Biber untertags immer wieder zu sehen. Mit Blick auf das aufgestaute Gewässer wird einem die Bedeutung des Ortsnamen Biberwier sehr deutlich. Wenig später verlässt man, den Schildern folgend, den breiten Fahrweg nach links und erreicht bald schon die Loisachquellen. Kurz vor den Quellen erinnert eine Info-Tafel an ein Goldschürf-Projekt eines Lermoosers im 20. Jahrhundert.

Im Bereich der Loisachquellen – schöner Herbstwald mit Wanderer
Hubert Gogl
Im Bereich der Loisachquellen

Am schmalen Steig zum Mittersee

Von den Loisachquellen, die sich im etwas sumpfigen Boden, auf größerer Fläche verteilen geht’s auf einem schmalen Steig etwas bergauf. Man überschreitet einen kleinen Hügel und wandert schon bald hinab zum Mittersee, der gänzlich von Wald umgeben ist. Der Mittersee ist genauso wie der Blindsee in Privatbesitz.

zwei Wanderer erreichen das Ufer vom Blindsee
Hubert Gogl
Der Blindsee ist erreicht und jetzt vielleicht rund um den See?

Sendungshinweis

„Hallo Wochenende“, 3.11.2023

Weiter zum Blindsee

Am Mittersee (1.080 m) angekommen, hält man sich nun auf breitem Weg nach rechts. Schon bald schlendern Sie wieder auf schmalem Steig dem Blindsee entgegen. Dabei geht’s auf einen Sattel (1.160 m) bergan und auf der südlichen Seite wieder hinunter zum Blindsee (1.092 m), der deutlich größer ist als der Mittersee (ca. 4 km, ca. 1 ½ Std.). Die Umrundung des Blindsees ist sehr empfehlenswert. Im oder gegen den Uhrzeigersinn spielt keine Rolle. Der schmale Ufersteig geht nur etwas Auf und Ab, hat aber die ein oder andere etwas exponiertere Stelle. Besonders schön sind vom nördlichen Ufer (unterhalb des nahen Gasthauses oben an der Fernpass-Straße) die Ausblicke zu den westlichsten Gipfeln der Mieminger Berge und des Wettersteingebirge. Die Runde um den See ist vier Kilometer lang und beansprucht rund eine Stunde.

kleiner See durch einen Biberbau
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Rückweg ohne Straßenquerung

Für den Rückweg empfiehlt es sich den Weißensee auszulassen, da man sich da die Querung der stark befahrenen Fernpass-Straße erspart. Besser geht man auf bekanntem Weg wieder vom Blindsee über den Sattel und dann zurück zum Sportplatz. Den Mittersee und die Loisachquellen kann man dabei „rechts“ liegen lassen. Nach insgesamt rund vier Stunden Gehzeit trifft man wieder am Startpunkt ein. Natürlich kann man die Runde mit Kartenhilfe variieren.


Hubert Gogl wünscht eine schöne Herbsttour zu den Gewässern von Biberwier!